GdP-Landesvorsitzender Peter Pytlik: „100% Einsatz verdienen 100% Einsatz
München. Mit einer Aktion startet heute die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor dem Berliner Reichstagsgebäude ihre bundesweite politische Wertschätzungskampagne. Unter dem Motto „100% Einsatz verdienen 100% Einsatz“ wendet sich die mitgliederstärkste Polizeigewerkschaft hierzulande an die Politik sowie an die Menschen, die mit einer überwältigenden Mehrheit von über 80 Prozent ihrer Polizei vertrauen und sicher leben wollen und macht dabei auf die schwierige Situation der Polizei, die sich seit Beginn der Corona-Pandemie immer mehr zuspitzt, aufmerksam.
Wer täglich hundertprozentigen Einsatz im Dienste der Gesellschaft und für die Sicherheit der Menschen in diesem Land leistet, für den muss auch die Politik alles geben. Wir fordern bessere Bedingungen und mehr Wertschätzung, Respekt und Anerkennung für die Arbeit der Polizeibeschäftigten hierzulande. Das ist in der jetzigen Zeit ‚wichtiger denn je‘.
Peter Pytlik, GdP-Landesvorsitzender Bayern
Wir sind in diesen dramatischen Pandemiezeiten solidarisch mit Familien, Kindern, einsamen Menschen und stehen auch solidarisch an der Seite der Kolleg:innen und vieler anderer Berufsgruppen, die seit mehr als einem Jahr täglich in den Krankenhäusern, Pflegeheimen, bei Rettungsdiensten und Feuerwehren aufopferungsvoll um Menschenleben kämpfen sowie in vielen weiteren Bereichen das ’normale‘ Leben aufrecht erhalten. Sie alle haben mehr als Beifall, warme Worte und eine wortreiche Anerkennung verdient. Und ebenso sind wir solidarisch mit denjenigen, die derzeit keine Arbeit haben, sich in Kurzarbeit befinden oder auch mit Selbstständigen, Künstlern etc. die völlig nachvollziehbare Existenzängste an ihre mentale Grenze bringen. Auch hier sind Politik und Arbeitgeber gefordert, soziale Lösungen zu finden, anzubieten und schnellstens umzusetzen.
Pytlik weiter: Für uns als Polizei, Garant für die Sicherheit und Ordnung, ist festzustellen, dass zwischen dem Reden und Handeln etlicher politisch Verantwortlicher, bei der uns zugesprochenen Unterstützung unserer berechtigten Forderungen noch viel Luft nach oben ist. Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr nahmen die Attacken gegen Polizistinnen und Polizisten bei Demonstrationen und Kundgebungen alarmierend zu. „Meine Kolleginnen und Kollegen erleben täglich Situationen, in denen ihnen unvermittelt Brutalität entgegenschlägt. Und dies nicht nur bei Veranstaltungen, die einen gewalttätigen Verlauf nehmen, sondern zunehmend auch im täglichen Dienst“, so Pytlik.
Das Bundeskriminalamt erfasst allein im vergangenen Jahr fast 82.500 vollendete Straftaten gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte (PVB), ein erneuter Anstieg um 5,7 Prozent gegenüber 2019. Das sind täglich durchschnittlich rund 225 Polizistinnen und Polizisten, die Opfer von Gewalt werden.
Allein beim Straftatbestand vollendeter und versuchter gefährlicher und schwerer Körperverletzung gegen PVB sei mit 2.750 Opfern eine Zunahme von 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Die bundesweite Kampagne auf mehr Wertschätzung, Respekt und Anerkennung ist notwendig und hat ihre Berechtigung, so die Gewerkschaft der Polizei Bayern.
