Eine ergreifende Erinnerung an die fünf verunglückten Buben im Jahr 1974
Am vergangenen Samstag, dem 19. Oktober, versammelten sich zahlreiche Menschen in Röhrnbach zu einer bewegenden Gedenkfeier, um der fünf Buben zu gedenken, die am 1. Dezember 1974 bei einem tragischen Unglück ihr Leben verloren hatten. Die Brüder Alois Schreiner, Johann Uhrmann, Robert Hopfinger sowie Wiggerl und Herbert Stockinger wurden vor fast 50 Jahren unter den Erdmassen einer selbstgebauten Höhle verschüttet und starben noch an der Unglücksstelle.
Die Geschwister der Verunglückten hatten die Andacht initiiert, um die Erinnerung an ihre Brüder und das schreckliche Ereignis wachzuhalten. „Wir möchten die Erinnerung wachhalten, dass unsere Brüder auch bei den Menschen in der Region, die sie alle gekannt haben, nicht in Vergessenheit geraten“, erklärten sie im Vorfeld.
Die Gedenkfeier, die von Pfarrer Bernhard Tiefenbrunner geleitet wurde, fand inmitten einer stillen und ergriffenen Gemeinschaft am Gedenkstein nahe der damaligen Unglücksstelle statt. In seiner Ansprache schlug Tiefenbrunner einen ernsten, aber zugleich trostreichen Ton an: „Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still – und wenn sie sich dann weiter dreht, ist nichts mehr, wie es war.“ Mit diesen Worten beschrieb er das Gefühl, das viele damals in Röhrnbach überkam, als die Höhle, an der die fünf Jungen in unzähligen Stunden gemeinsamer Arbeit gebastelt hatten, plötzlich in sich zusammenstürzte.
„Es herrschte totale Schockstarre in Röhrnbach“, erzählte Pfarrer Tiefenbrunner weiter. „Die Eltern, Geschwister, Angehörigen, Freunde der Opfer und wohl alle Marktbürger waren am Boden zerstört.“ Das Unglück erschütterte die gesamte Dorfgemeinschaft und hinterließ bis heute tiefe Spuren.
Musikalisch begleitet wurde die Andacht von Lea Salzinger, deren sanfte Klänge den stillen Gedenkakt eindrucksvoll untermalten. Auch die Geschwister der Opfer trugen durch persönliche Worte und Erinnerungen zur Gestaltung der Feier bei. Die Gedenkfeier machte noch einmal deutlich, wie tief das tragische Ereignis bis heute im kollektiven Gedächtnis der Region verwurzelt ist. Die fünf Buben sind nicht vergessen – ihre Geschichte bleibt Teil der Röhrnbacher Gemeinschaft, getragen von den Menschen, die sie kannten und schätzten.