Östlich der Alpen und in Ostasien. Spannende Novemberausstellung der Alfred Kubin Galerie
(von Tobias Schmidt)
Wernstein/OÖ. Es ist unbekannt, wer in der Menschheitsgeschichte die Idee hatte, ein Bild seitenverkehrt in einen Stempel zu schneiden und mittels Farbabdruck zu vervielfältigen. Die Babylonier kannten das Verfahren bereits, sie druckten in Ton. In China druckte man etwa im 4. Jahrhundert erstmals auf Papier. In Westeuropa waren es die alpenländischen Klöster, die in der frühen Neuzeit den Holzschnitt als graphische Druck- und Illustrationstechnik in die damals revolutionierte Buchproduktion einbrachten.
In Ostasien geht die Geschichte dieses Bildgebungsverfahrens indes sehr viel weiter, und zwar bis ins 9. Jahrhundert zurück. Der japanische Farbholzschnitt sticht hier ganz besonders hervor. Die Ausstrahlung dieser Werke inspirierte westliche Künstler, sich mit dieser Art des Holzschnittes zu beschäftigen.
Die Alfred Kubin Galerie in Wernstein am Inn zeigt in ihrer Novemberausstellung wertvolle japanische Holzschnittarbeiten von Utagawa Toyohiro (1773 – 1828) und Ohara Koson (1877 – 1945), kontrastiert mit Holzschnitten aus dem bayerischen und österreichischen Raum u.a. von Alois Beham (1916 – 1991), Margret Bilger (1904 – 1971), Herbert Fladerer (1913 – 1981), Christian Schad (1894- 1982), Elisabeth Mirsch, Christine Osterberger, Lydia Wassner-Hauser und Anette Smolka Woldan.
Keramiken von Roswitha V. Zebisch und Glaserzeugnisse des jungen Künstler Paul Josef Osterberger ergänzen diese Schau, die am Samstag, 9. November um 17 Uhr in der Alfred Kubin Galerie, Innstraße 22 in Wernstein am Inn eröffnet. Bis einschließlich 27. November ist sie dann noch jeweils mittwochs 17-19 Uhr und sonntags 14-17 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 0043 6767926270 zu besichtigen.
Wir haben grade ein wunderbares Buch zum Thema im Blog vorgestellt:
https://meinkunstbuch.wordpress.com/2019/11/20/japanese-woodblock-prints-1680-1938/