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Freitag, April 26, 2024

Wem gehört die Landwirtschaft in Bayern?

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Mehr Pachten und wenige Unternehmensgruppen in Bayern im Jahr 2020

Nach Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 hatten in Bayern 84 756 landwirtschaftliche Betriebe eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 3 107 697 Hektar. Davon waren 1 583 894 Hektar (51,0 Prozent) Pachtflächen, 1 476 070 Hektar (47,5 Prozent) selbstbewirtschaftete Eigenflächen, 31 276 Hektar (1,0 Prozent) Flächen, welche den Betrieben unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden sowie 16 457 Hektar (0,5 Prozent) Gemeinschaftsland (Almen und Alpen).

Der Anteil der Pachtfläche nahm in den zurückliegenden Jahren tendenziell zu und der Anteil der Eigenfläche ab. Dieser Trend setzte sich auch 2020 fort. Der Pachtflächenanteil lag 2010 bei nur 44,6 Prozent. 2016 waren es schon 49,0 Prozent und aktuell (2020) sind es 51,0 Prozent. Etwas mehr als jeder vierte bayerische Landwirt (23 523) bewirtschaftete ausschließlich eigene Flächen, während knapp fünf Prozent der Landwirte nur pachteten. Mit zwei von drei Landwirten bestellten fast alle anderen Landwirte eigene Flächen zusammen mit Pachtflächen.

Im Jahr 2020 betrug das jährliche Pachtentgelt je Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche landesweit durchschnittlich 379 Euro. Das entsprach einem Anstieg gegenüber 2016 (338 Euro) um 12,1 Prozent bzw. gegenüber 2010 (251 Euro) um 51,0 Prozent. Je Hektar Ackerland mussten 2020 durchschnittlich 444 Euro gezahlt werden.

Betrachtet man den Pachtpreis bezogen auf die Betriebsgröße, stach die Größenklasse unter 5 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche besonders heraus. In dieser Gruppe befaden sich überwiegend Gartenbau-, Obstbau- und Weinbaubetriebe, die meist nur kleine Flächen bewirtschaften. Werden deren gezahlte Pachtentgelte auf einen Hektar umgerechnet, ergab sich ein überdurchschnittlich hoher Wert von 891 Euro je Hektar.

Weil die Bedeutung von Unternehmensgruppen in der Agrarstruktur eine immer wichtigere Rolle einnimmt, wurde vom Gesetzgeber die Erfassung dieses Merkmals erstmals in der Landwirtschaftszählung 2020 angeordnet. Von den rund 16,6 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Flächen in Deutschland, wurden im Jahr 2020 rund 3,6 Millionen Hektar von Betrieben der Rechtsform juristische Person oder Personenhandelsgesellschaft bewirtschaftet. Darunter wurden rund 1,8 Millionen Hektar von Betrieben bewirtschaftet, die Teil einer Unternehmensgruppe waren. Das entsprach mehr als 11 Prozent der gesamtdeutschen landwirtschaftlichen Flächen.

In Bayern wurden nur 56 254 Hektar von 905 Betrieben der Rechtsform juristische Person oder Personenhandelsgesellschaft bewirtschaftet und nur 206 (0,2 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern) dieser Betriebe waren Teil einer Unternehmensgruppe. Diese Betriebe bewirtschafteten 16 298 Hektar bzw. 0,5 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen und waren damit für die bayerische Agrarstruktur nahezu unbedeutend.

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