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Freitag, April 26, 2024

Von Bordsteinen und „steinigen“ Wegen zum Erfolg

Lesestoff

Businessplan-Wettbewerb „ideenReich“ prämierte Geschäftsideen zu Sport, Senioren, und Verbrauchertransparenz

(von Tobias Schmidt)

Passau. Am vergangenen Mittwoch fand in der Passauer Redoute die Prämierung des Businessplan-Wettbewerbs ideenReich für Südostbayern statt. Seit 2007 wird dieser von BayStartUP, einer Förder- und Beratungsinstitution des Staatsministeriums für Wirtschaft in Zusammenarbeit mit Unternehmen, ausgerichtet.

Dass es hier nicht nur um schnell am Markt verglühende Flämmchen geht beweisen einige Zahlen: In den vergangene drei Jahren wurden von BayStartUP bayernweit 156 Unternehmensgründungen an knapp 146 Millionen schwere Investoren und tendenziell weiter steigender Quote beim venture capital. Das seien zumeist Unternehmer, die den Austausch von Know how-schätzten, also „keine Angst vor Ausverkauf in den private equity-Sektor!“, wusste Harald Wagner, Businesscoach bei BayStartUP zu berichten. Eine Kooperation mit der gründeraffinen Universität Passau besteht seit 2015; neu ist die Zusammenarbeit mit dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) und seinen drei Standorten, dem „Link“ in Landshut, dem Deggendorfer Innovations Technologie Campus „ITC1“ und dem in der Passauer Bahnhofstraße ansässigen „INN.kubator“.

Vierundzwanzig neu gegründete oder in Gründung befindliche Unternehmen hatten sich beworben, sechs gingen am Abend ins Rennen. Mit ganz unterschiedlichen Geschäftsfeldern, die von Hochvoltanwendungen für die Industrie, einer App für Bauherrn, Sport und Sportwerbung, über Geriatrieprodukte, Transparenz im Lebensmittelkonsum bis zu Lösungen für Haushaltsenergie auf Basis der guten alten Wasserelektrolyse reichten. Gewonnen haben drei Unternehmen aus dem studentischen Milieu: „rollatec“ aus Deggendorf entwickelt derzeit eine Hebevorrichtung zur Nachrüstung von Rollatoren. Immer wieder habe sie ältere Menschen gesehen, die mit ihren Gehhilfen an Bordsteinkanten scheiterten, erklärte Gründerin Nele Oldenburg die gemeinsam mit Thomas Richter entwickelte Produktidee sehr anschaulich – und darauf kommt es ja schließlich an, bei den „Pitch“ genannten Präsentationen von Geschäftsideen gegenüber Investoren. Derzeit würde ein Prototyp auf Marktreife gebracht, mit Partnern im Sanitätshandel kalkuliere man momentan einen Verbraucherpreis von etwa 63 Euro. Preistendenz nach unten bei Serienproduktion für dieses ausgesprochen „analoge“ Siegerprodukt nicht ausgeschlossen. Die 1000,- Euro Prämie werden bei der Weiterentwicklung helfen.

Nele Oldenburg und Thomas Richter entwickeln eine Hebehilfe für Rollatoren. Ihr Unternehmen „rollatec“ erhielt dafür den 1. Platz beim diesjährigen Businessplan-Wettbewerb „ideenReich“ (Foto: Schmidt)

Die Zweit- und Drittplazierten des Abends sind im Passauer Teil des GZDN „INN.kubator“ ansässig und denken beide die Logik von Internetplattformen zeitgemäß weiter: „Regiothek“ macht Produktions- und Lieferketten im regionalen Lebensmittelhandel für den Verbraucher transparent. Die Drittplatzierten „Spoferan“ entwickeln eine digitale Lösung für Sportevents, mittels derer sich sowohl die Planung von Wettkämpfen, Anmeldung der Athleten, Trainingspläne, Sportwerbung und mehr realisieren lassen.

Wie es nach so einem Wettbewerb weiter gehen kann, und dass der weitere Weg zu Marktreife und –erfolg durchaus nicht frei von „Bordsteinkanten“ ist, war Anliegen der von Sebastian Schmidt, Mitgründer von „Smartricity“ und ideenReich-Vorjahressieger vorgetragenen Leitgedanken des Abends. Derzeit beginnt die zweite Phase des Wettbewerbs, diesmal für ganz Südbayern. Einreichungen beim Münchner Businessplan-Wettbewerb verbunden mit der Chance auf einen von 60 Präsentationsplätzen bei der dortigen Demo-Nacht Anfang Mai sind bereits möglich.

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