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Dienstag, April 23, 2024

Zum Start ins Ausbildungsjahr 2017

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Neueintragungen in Industrie, Handel und Dienstleistungen gehen leicht zurück

4.410 neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse konnten die IHK Niederbayern zum 1. September 2017 verzeichnen. 4.440 waren es zum gleichen Datum im Jahr 2016. „Das ist noch immer eine hohe Zahl, aber eben auch ein Minus von 0,7 Prozent“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart. Rückgänge gebe es sowohl bei den gewerblich-technischen als auch bei den kaufmännischen Berufen. „Der Ausbildungsmarkt wird für die niederbayerischen Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen Jahr für Jahr schwieriger. Wegen der anhaltend guten Konjunktur und des absehbaren Mangels an Facharbeitern und kaufmännischen Angestellten bieten die Betriebe zwar reichlich Lehrstellen an, aber es gibt nicht genügend Bewerber“, so Keilbart weiter. Das werde zur Gefahr für die Qualität von Produkten, die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen und damit letztlich für den Wohlstand.

Neben dem demografiebedingten Rückgang der Schülerzahlen ist die Tendenz zu höheren Schulabschlüssen und einem anschließenden Studium ungebrochen. Da die Schere zwischen den angebotenen Ausbildungsplätzen und der rückläufigen Zahl der potentiellen Auszubildenden weiter auseinander geht, haben die Unternehmen bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. Meistgenanntes Instrument ist dabei das Angebot von Praktikumsplätzen, vor einem verbesserten Ausbildungsmarketing und der Erschließung neuer Zielgruppen, wie Studienaussteigern.

„Wichtig ist, dass die jungen Leute auch nach dem 1. September noch ihre Ausbildung aufnehmen können. Der 1. September ist keine „dead line“. Eine Ausbildung kann jederzeit starten“, spricht der IHK-Hauptgeschäftsführer noch Spätentschlossene an. Ein Blick in die IHK-Lehrstellenbörse im Internet lohne auf jeden Fall. Eine berufliche Ausbildung sei nach wie vor der ideale Einstieg in eine erfolgreiche berufliche Karriere. Im Anschluss könnten zahlreiche Fortbildungen zum Fachwirt, Meister oder Betriebswirt draufgesattelt werden.

Qualität wird in der Berufsausbildung groß geschrieben. Unternehmensbesuche der IHK-Ausbildungsberater sind dabei ein zentrales Instrument zur Qualitätssicherung, aber nicht das einzige. Auch der telefonische Kontakt spielt eine große Rolle. Die Sicherung der Qualität beginnt schon mit der Eignungsfeststellung und der Vertragsregistrierung. Ein schludriger Vertrag oder ein zu niedrig angesetzter Urlaubsanspruch werden von der IHK sofort beanstandet. Unternehmen, Berufsschulen und Gewerkschaften sind gemeinsam an der Qualitätssicherung beteiligt.

„Es darf auch nicht vergessen werden, dass bis zum Jahr 2030 der Engpass bei den Fachkräften in Bayern auf etwa 451.000 Personen ansteigt. Gesucht werden mit einem prognostizierten Bedarf von 406.000 vor allem beruflich Qualifizierte. Das sind glänzende Aussichten für die Auszubildenden von heute und morgen“, fasst Keilbart zusammen.

(Bild: IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart (rechts) und Christian Kaiser, stv. Bereichsleiter Berufsbildung bei der HWK, beim Pressegespräch zum Start ins Ausbildungsjahr – Foto: IHK Niederbayern)

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