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Donnerstag, April 25, 2024

Regional-Ranking: Anteil der erwerbstätigen 65- bis 70-Jährigen hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt

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Bundesweit arbeitet noch jeder Sechste in der Altersgruppe. Am höchsten ist die Beschäftigungsquote in Baden-Württemberg, Bayern liegt an vierter Stelle. Spitzenreiter auf Kreisebene ist Vechta in Niedersachsen – die Plätze zwei bis vier belegen bayerische Kreise.

Immer mehr Deutsche arbeiten über ihren 65. Geburtstag hinaus. 2015 hatten etwa 665.000 von rund vier Millionen 65- bis 70-Jährigen noch einen Job – 300.000 mehr als im Jahr 2000. Damit hat sich der Anteil der Beschäftigten in dieser Altersgruppe von 8 auf 16,6 Prozent mehr als verdoppelt, wie eine exklusive Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“ auf Basis von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigt.

Grafik (PM)

Der Zuwachs liegt nur zum geringen Teil an der schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters. Rund 563.000 der arbeitenden Senioren waren im Ruhestand, 102.000 hatten die reguläre Altersgrenze noch nicht erreicht, die aktuell bei 65 Jahren und fünf Monaten liegt. Für die meisten arbeitenden Rentner ist das Geld weniger wichtig. Spaß an der Arbeit und menschliche Kontakte stehen im Vordergrund, wie Studien zeigen. Die meisten haben auch darum nur eine geringfügige Beschäftigung.

Beschäftigungsquote schwankt regional zwischen 8 und 32 Prozent

Der Trend zum Altersjob verläuft regional ganz unterschiedlich: Von den bundesweit 402 Landkreisen hat Vechta in Niedersachsen mit 32 Prozent die höchste Beschäftigungsquote. Dort arbeiten anteilig fast viermal mehr Senioren als im Kreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt (8,3 Prozent). Das Bundesländer-Ranking führt Baden-Württemberg mit 19,4 Prozent an, Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt mit 11,7 Prozent.

Ein wichtiger Faktor ist die Wirtschaftskraft. In starken Regionen gibt es insgesamt mehr Arbeit – so auch für Ältere. Ein Altersjob setzt oft auch ein Erwerbsleben bis zur Rente voraus, was in Boomregionen eher der Fall ist. Dort haben Rentner wegen der höheren Lebenshaltungskosten zudem ein größeres Interesse an einer Arbeit. Auch Pendler beeinflussen die Statistik: Sie treiben die Beschäftigungsquote in boomenden Städten nach oben, während sie in den angrenzenden Kreisen absinkt.

Großes Gefälle in Bayern: Passau an der Spitze, Schlusslicht Fürth

Bayern liegt mit einer Beschäftigungsquote von 17,8 Prozent der 65- bis 70-Jährigen im Bundesländer-Ranking auf dem vierten Platz. Gleich fünf der zehn Kreise mit der bundesweit höchsten Beschäftigungsquote liegen im Freistaat. Spitzenreiter sind Passau, Würzburg und Regensburg, die im bundesweiten Vergleich die Plätze zwei bis vier einnehmen. Dort arbeitet noch fast jeder Dritte im Alter von 65 bis 70 Jahren.

Allerdings sind die regionalen Unterschiede in Bayern sehr groß. Die niedrigste Beschäftigungsquote Älterer hat der Landkreis Fürth. Nur jeder Zehnte zwischen 65 und 70 arbeitet noch. Das sind nicht nur fast dreimal weniger Menschen als in Passau, die Beschäftigungsquote ist zugleich die niedrigste in einem Kreis in Westdeutschland.

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(Info, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.)

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