Initiativen zur Unterstützung des Händlernetzes zeigen positive Effekte, wirken jedoch kurzfristig negativ auf das Ergebnis
Das dritte Quartal von Knaus Tabbert war geprägt von Initiativen zur Unterstützung der Handelspartner, von denen einige angesichts gestiegener Zinslast vor der Herausforderung standen, ihre Lagerbestände zu finanzieren. Die Unterstützung des Händlernetzes führte für den führenden Reisemobilhersteller im abgelaufenen Quartal zu einer deutlichen Umsatz- und Ergebnisbelastung. Im Neunmonatszeitraum verzeichnete Knaus Tabbert einen Konzernumsatz von EUR 897,2 Mio. nach EUR 1.073,5 Mio. im Vorjahreszeitraum (-16,4 %). Der Maßnahmenkatalog für jene Händler umfasste eine bewusste Verlangsamung des Angebots der Knaus Tabbert-Werke sowie Marketingkampagnen zur Beschleunigung des bereits guten Absatzes. Insgesamt blieb die Nachfrage auf dem deutschen Markt für Freizeitfahrzeuge im Berichtsquartal hoch und die eingeleiteten Initiativen zeigten positive Ergebnisse.
Neben den marktorientierten Initiativen hat der Vorstand der Knaus Tabbert AG im dritten Quartal entsprechende operative Maßnahmen fortgesetzt. Diese führten zu einer Senkung der Materialaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung um 1,3 Prozentpunkte, die im Wesentlichen durch einen höheren Eigenfertigungsanteil und der Reduktion von Leiharbeitnehmern erreicht wurde. Die Einsparungen konnten jedoch die negativen Skaleneffekte, die aus dem weitgehend selbst initiierten Umsatzausfall resultierten, nicht vollständig kompensieren. Infolgedessen sank das bereinigte EBITDA im Neunmonatszeitraum um 51,5 % von EUR 88,6 Mio. im Vorjahr auf EUR 42,9 Mio., was zu einer bereinigten EBITDA-Marge von 4,8 % im Berichtszeitraum führte.
Solider Auftragsbestand in rauerem Marktumfeld
Der Auftragsbestand belief sich zum Stichtag 30. September 2024 auf EUR 577 Mio. und blieb damit weiterhin auf einem soliden Niveau. Dies ist ein weiteres Signal dafür, dass die Maßnahmen zur Unterstützung der Händler gegriffen und zu einer allmählichen Normalisierung der Auftragslage geführt haben.
Ausblick des neu aufgestellten Managements
Werner Vaterl, langjähriger COO der Knaus Tabbert AG, hat nach dem kurzfristigen Ausscheiden von Wolfgang Speck interimistisch die Rolle des Vorstandsvorsitzenden übernommen. Der Diplom Kaufmann Vaterl bringt umfassende Erfahrung in der Leitung des operativen Geschäfts und tiefgehendes Branchen Know-how mit. Unterstützt wird er von seinem langjährigen und erfahrenen Vorstandskollegen und Chief Sales Officer Gerd Adamietzki. Das vorübergehend zweiköpfige Vorstandsteam und das erweiterte Führungsteam sind gut aufgestellt, um das Unternehmen stabil durch die nächste Phase zu führen. Mit der Berufung eines Finanzvorstands soll das Team schon bald komplettiert werden.
Vaterl kommentiert: „In meiner neuen Rolle als CEO der Knaus Tabbert AG ist es mein Ziel, das Unternehmen nach Jahren starken Wachstums nun solide durch das absehbar rauere Marktumfeld zu führen. Erste Initiativen haben wir bereits gemeinsam mit Wolfgang Speck im Sommer eingeleitet, indem wir ein dezidiertes Paket zur Unterstützung unseres Händlernetzwerkes aufgelegt haben, das bereits erste positive Ergebnisse zeigt. Wir wollen sicherstellen, dass sich die Erfolge, die wir mit unseren Produkten und den Investitionen in unsere Mitarbeiter und Anlagen erzielt haben, in den kommenden Jahren noch stärker in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Cashflow niederschlagen, zum Nutzen aller unserer Stakeholder“.
Die Knaus Tabbert AG hatte ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 zuletzt am 21. Oktober 2024 aktualisiert. Für das Gesamtjahr wird nun ein Konzernumsatz von rund EUR 1,3 Mrd. erwartet. Die bereinigte EBITDA-Marge wird voraussichtlich deutlich unter der zuletzt am 17. Juli 2024 angegebenen Prognose von 7,0 % bis 8,0 % liegen.