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Dienstag, März 19, 2024

Kein Mietspiegel? Neue Web-App vernetzt private Vermieter

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Im Sommer 2022 trat das Reformgesetz zum Mietspiegelrecht in Kraft: Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern sind seitdem verpflichtet, einen Mietspiegel zu erstellen, anhand dessen ortsübliche Vergleichsmieten festgelegt werden – ein wichtiges Instrument gerade zur Begründung von Mieterhöhungen.

Private Vermieter in kleineren Städten und ländlichen Regionen mit weniger Einwohnern haben diese Orientierungshilfe nicht, müssen aber die gleichen mietrechtlichen Vorschriften erfüllen. Bestimmen Sachverständige per Gutachten die Miete, kostet das in der Regel einen vierstelligen Betrag – die ortsübliche Vergleichsmiete stellt fraglos die bessere Option dar. „Doch woher sollen die betroffenen Vermieter wissen, wer im Umfeld ähnlichen Wohnraum vermietet, um einen Vergleich zu erhalten?“ fragte sich Andreas Bergmeier, als er selbst vor diesem Problem stand. Und machte aus seiner Lösung kurzerhand ein Geschäftsmodell: eine Web-App für private Vermieter vor allem aus Gegenden, die nicht unter die Mietspiegelpflicht fallen. Das junge Unternehmen Immobilien Software Haus und Wohnung GmbH bietet seit Jahresbeginn auf der Seite https://www.mietspiegel.com/ privaten Vermietern die Möglichkeit, sich zu vernetzen.

Ziel sind mehr als 100.000 Teilnehmer

„Die Nutzer geben Eckdaten wie Baujahr, Größe und Kaltmiete ihrer eigenen Immobilie ein und können dann die anonymisierten Daten möglicher Vergleichsobjekte einsehen. Auf Anfrage übermitteln wir den Kontakt zu deren Vermietern, damit sie sich untereinander kurzschließen und Mietverträge austauschen können“, erläutert Andreas Bergmeier. Die fungieren dann als Belege für eine Mieterhöhung: Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) fordert hierfür die Benennung drei einzelner, vergleichbarer Wohnungen. „Damit die Belege so hieb- und stichfest wie möglich sind, sollten die anderen Wohnungen im Umkreis von nur wenigen Kilometern liegen.“ Er betont, dass es bei der Thematik Mieterhöhung nicht um Gewinnmaximierung gehe: „Bei den steigenden Preisen für Materialien und Handwerker darf Vermietung für Privatpersonen kein ‚Draufzahlgeschäft‘ werden.“ Schließlich ist dieser Wohnraum bei knapp vier Millionen Privatvermietern in Deutschland keine unerhebliche Menge.


Zum Start der Web-App wird bei der Registrierung nur die Hälfte der Anmeldegebühr (60,00 Euro statt 120,00 Euro) erhoben, die jährliche Nutzungsgebühr von später 36,00 Euro entfällt derzeit noch ganz, da ggf. noch nicht ausreichend Vergleichsobjekte für jede Region vorliegen. Andreas Bergmeier hofft auf mindestens 1.000 Teilnehmer in den ersten drei Monaten. Insgesamt visiert er eine sechsstellige Zahl an Privatvermietern an, um in kleinen Gemeinden und dünn besiedelten Regionen flächendeckend
gegenseitige Unterstützung bieten zu können. Die Immobilien Software Haus und Wohnung (ISHW) GmbH existiert seit April 2022 in Langenpreising bei München und ist spezialisiert auf Softwarelösungen für Immobilien. Zielgruppe sind Privatvermieter von Wohnungen oder Häusern. Geschäftsführer
Andreas Bergmeier betreibt außerdem die Dein Service GmbH für den Bau von Messeständen.

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