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Samstag, April 20, 2024

Bürgerenergiepreis Niederbayern 2021 für Max Rabenbauer aus Hutthurm

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Preis für vorbildliches Energieprojekt

Regensburg / Hutthurm. Aus alt mach neu: Schritt für Schritt hat Max Rabenbauer aus Hutthurm sein Einfamilienhaus aus den 1980er Jahren fit für die Energiezukunft gemacht. Dass das Vorhaben gelungen ist, findet offenbar auch die Jury des Bürgerenergiepreises. Denn Max Rabenbauer ist einer von insgesamt drei Preisträgern des Bürgerenergiepreises, der jährlich von der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in Kooperation mit der Regierung von Niederbayern vergeben wird. Er teilt sich das Preisgeld von 10.000 Euro mit der Umweltschutzgruppe „Cleanup Langquaid“ aus dem gleichnamigen Markt (Landkreis Kelheim) und Thomas Frisch aus der Kreisstadt Regen.

Bei der Preisübergabe am Donnerstag, 5. August 2021 bei Max Rabenbauer, erklärte Markus Leczycki, Leiter des Kommunalmanagements der Bauyernwerk Netz GmbH: „Unsere Gewinner-Projekte haben Vorbildcharakter. Sie animieren andere, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Mit dem Bürgerenergiepreis honorieren wir das.“

Peter Schmidt, Abteilungsdirektor und Bereichsleiter für Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr bei der Regierung von Niederbayern betonte, dass es gerade in der von Corona geprägten Zeit wichtig sei, den Klimaschutz im Blick zu behalten: „Wir brauchen solche Leuchtturmprojekte, um eine breite Öffentlichkeit auf die Möglichkeiten des Einzelnen aufmerksam zu machen. Genau da setzt der Bürgerenergiepreis an.“

Zur Preisübergabe sind auch Passaus stellvertretender Landrat Hans Koller und Christian Grünberger, Erster Bürgermeister von Hutthurm gekommen, um sich über die Projekte zu informieren und sich mit den Preisträgern auszutauschen.

Photovoltaik, Solarthermie und Erdwärmespeicher

Ein über 30 Jahre altes Einfamilienhaus in Hutthurm ist heute, nach seiner energetischen Sanierung, ein Vorbild in Sachen Energieeffizienz. Bei dem Haus aus den 1980er Jahren sorgt heute eine Photovoltaikanlage auf dem Dach für den Strom, der unter anderem eine Mini-Luft-Wasser-Wärmepumpe antreibt. Daneben ist auch eine Solarthermieanlage im Einsatz. Deren Besonderheit: Die Überschusswäreme der Anlage wird über Bodenplatten und die erdberührten Seitenwände des Heizraums einem Erdwärmespeicher zugeführt. Auch im Winter bleiben dort die Temperaturen über 14 Grad und sorgen so für effiziente Wärmeversorgung, die über eine Wasser-Sole-Wärmepumpe mit Grabenkollektor erfolgt. Für die Warmwasserbereitung setzt Max Rabenbauer zusätzlich einen Pufferspeicher mit Durchlauferhitzer ein.

Aktives Engagement und breite Aufklärung

„Cleanup Langquaid“ ist noch relativ jung, aber die Zahl der Mitglieder ist schon auf 50 angestiegen: Seit Januar 2020 gibt es die Umweltschutzgruppe. Das Team ist nahezu täglich in Sachen Umweltschutz aktiv, regelmäßige Müllsammelaktionen mit anschließender korrekter Entsorgung sind nur ein Teil des Aufgabenfelds. An Infoständen klären die Mitglieder über die Bedeutung von Müllvermeidung und Umweltschutz auf und verteilen Taschen-Aschenbecher oder „Kippenboxen“ an Raucher. 2020 hat die Initiative den „Müllometer“ in Langquaid erschaffen: In einer Gitterbox wurde der gesammelte Müll zur Schau gestellt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Parallel dazu betreibt Cleanup Langquaid Aufklärungsarbeit über Socia Media-Kanäle und plant, im Rahmen von Vorträgen und Projekten an Schulen und Kindergärten, über Umweltschutz zu informieren.

Doppelhaus auf Energieeffizienz getrimmt

Als Herausforderung und Kraftakt für die ganze Familie gestaltete sich die Sanierung des elterlichen Doppelhauses von Thomas Frisch aus Regen. Denn die Renovierung nahm ein ganzes Jahr in Anspruch. Während dieser Zeit war das Haus die ganze Zeit bewohnt. Zur Steigerung der Energieeffizienz hat die Familie zunächst das ganze Dachgeschoss abreißen und in Holzständerbauweise neu errichten lassen. Für die Energie aus erneuerbaren Quellen sorgen heute eine Photovoltaik- und eine Solarthermieanlage. Geheizt wird mit einer Kombination aus Luftwäremepumpe und Solarthermie, ergänzend gibt es eine mit Scheitholz oder Pellets betriebene Wohnraum-Kombiheizzentrale. Ein 1000 Liter-Pufferspeicher mit Frischwasserstation sorgt für Warmwasser und versorgt die Wand- und Fußbodenheizung.


Schon jetzt für die nächste Runde bewerben

Der Bürgerenergiepreis wurde 2013 in Niederbayern erstmals verliehen. Inzwischen werden regelmäßig Preisträgerinnen und Preisträger in den Regierungsbezirken Niederbayern, Oberbayern, Unterfranken, Oberfranken und in der Oberpfalz gesucht. Videos der bisherigen Sieger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden. Mitmachen können Vereine, Kindergärten, Schulen oder Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Unternehmen, die sich gewerblich mit Energieeffizienz beschäftigen. Schon jetzt können Bewerbungen für die nächste Runde eingereicht werden. Die Bewerbungsunterlagen und Informationen zum Bürgerenergiepreis sind unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis zu finden.

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