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Donnerstag, April 25, 2024

Hoffnungsschimmer im Handwerk

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Ostbayerns rund 40.000 Handwerksbetriebe setzen auf eine Belebung ihrer Geschäfte im Frühjahr

Regensburg (obx) – Ostbayerns Handwerksbetriebe sehen erste Anzeichen für einen Aufschwung nach einem wirtschaftlich einschneidenden Pandemie-Jahr. „Es besteht im Handwerk Hoffnung auf konjunkturelle Erholung“, sagt Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. Sie vertritt rund 40.000 kleine und mittlere Unternehmen mit mehr als 200.000 Beschäftigten.

Insgesamt bleibe die Lage „ambivalent“, so Kilger. „Der Baubereich beispielsweise zeigt sich krisenresistent, während andere Gewerke unter der Corona-Pandemie stark zu leiden haben“, sagte der Kammer-Geschäftsführer. Der aktuelle Konjunkturbericht, für den der Verband Betriebe während des ersten Quartals 2021 befragte, gebe aber eben auch Anlass für einen positiven Ausblick: „Die Betriebe schauen zuversichtlich in die Zukunft.“ Der Blick in die einzelnen Handwerksgruppen zeigt einen verhältnismäßig starken Baubereich. Nach einem konjunkturellen Rückgang im Winter hat vor allem das Bauhauptgewerbe laut Konjunkturbericht von einer guten Geschäftslage profitiert. Es ist die einzige Gruppe, in der die Auftragslage wieder angezogen hat. Rund jeder zweite Betrieb hat hier von Januar bis März gestiegene Auftragseingänge verbucht. 

Gleichzeitig verweist die Kammer auf die Herausforderungen in anderen Bereichen: Trotz teilweiser Verbesserungen kämpften viele Betriebe, gerade in den Handwerken für den privaten Bedarf, im Kraftfahrzeuggewerbe sowie im Lebensmittelgewerbe mit einer weiterhin schlechten Geschäftslage und sinkenden Auftragseingängen. In den Handwerken für den privaten Bedarf beklagte mehr als jeder zweite Betrieb (57 Prozent) sinkende Auftragseingänge, im Kraftfahrzeuggewerbe sogar fast zwei Drittel der Unternehmen (62 Prozent). Wie aus der Umfrage zum ersten Quartal 2021 hervorgeht, erwarten die Betriebe mit der einsetzenden Frühjahrsbelebung eine Verbesserung ihrer Geschäfte innerhalb der nächsten drei Monate. Dieser positive Blick in die Zukunft verbessert das Geschäftsklima im ostbayerischen Handwerk insgesamt. „Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme“, warnt Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer. „Die einzelnen Branchen drifteten hinsichtlich ihrer konjunkturellen Lage sichtbar auseinander.“ 

Entscheidend für die prognostizierte Erholung aller Gruppen des Handwerks ist laut Haber, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt und wie stark die entsprechenden Maßnahmen die Wirtschaft und das öffentliche Leben weiter einschränken. Als weitere Konjunkturbremse neben der Pandemie nannte der Präsident die aufkommende Materialknappheit bei Dämmstoffen, Holz, Farben und Metall.

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