2.6 C
Hutthurm
Freitag, April 19, 2024

EDV-Pioniere aus Ostbayern

Lesestoff

Als noch kaum einer die Möglichkeiten des Computers erkannte, gründeten Ostbayerns Handwerkskammern allen Skeptikern zum Trotz eine eigene IT-Tochter. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich seitdem fast verzehnfacht

Straubing (obx). 1969, in dem Jahr, als Neil Armstrong den berühmten ersten Schritt auf dem Mond machte, legten die Handwerkskammern in Niederbayern und der Oberpfalz in Straubing den Grundstein für ein Serviceunternehmen mit einer damals geradezu visionären Idee: elektronische Datenverarbeitung für das Handwerk. Was seinerzeit mit 16 Mitarbeitern begann, ist in gut fünf Jahrzehnten zur bundesweiten Erfolgsgeschichte geworden: Heute ist das Unternehmen, die ODAV, in seinem Tätigkeitsbereich für die bundesdeutschen Handwerksorganisationen innovativer Marktführer mit bundesweitem Kundenstamm.

Die Idee damals: mit der weitsichtigen Gründung alltägliche Vorgänge im Handwerk durch moderne Technik deutlich effizienter abwickeln zu können. Zu dieser Zeit war Datenverarbeitung – wie Lohnabrechnungen – noch mit viel Handarbeit verbunden. Wichtigste Arbeitsutensilien waren Lochkarten und Endlosformulare, die beim Bedrucken jede Menge Lärm verursachten. Die technische Ausstattung nahm sehr viel Platz ein.

1980 erhielt das Unternehmen, inzwischen auf 50 Angestellte gewachsen, ein eigenes Gebäude im niederbayerischen Straubing. In den 1990er Jahren revolutionierten das Internet und der Mobilfunk den EDV-Markt. Die ODAV erweiterte kontinuierlich mit den neuen technologischen Möglichkeiten ihr Leistungsportfolio. Im Januar 2000 wurde das Unternehmen schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verstärkte seine Entwicklungsbemühungen hin zu einem umfassenden Anwendungsdienstleister und Fullservice-Anbieter.

Heute arbeiten über 140 Mitarbeiter am Standort in Straubing. Jedes Jahr investiert der IT-Dienstleister nach eigenen Angaben zwischen 800.000 und 1,4 Mio. Euro. Das Ziel: Kunden permanent eine moderne und leistungsfähige technologische Infrastruktur zu bieten.

Bereits mehr als 70 Softwareprodukten und eine Reihe von Service- und Business-Apps entwickelte das Unternehmen zwischenzeitlich für Anwender in ganz Deutschland. Zu den bundesweit erfolgreichsten Anwendungen gehört der in Straubing entwickelte „Lehrstellenradar“. Die App hilft Jugendlichen in ganz Deutschland, per Tastendruck am Handy eine freie Lehrstelle in ihrem Traumberuf zu finden. Für die Handwerksbetriebe ist die in Niederbayern erdachte Anwendung ideal, ohne großen Kostenaufwand freie Stellen für die Jugendlichen zu offerieren. Der Erfolg der vom deutschen Handwerk auf den Weg gebrachten App ist spektakulär: Mehr als 140.000 Mal wurde diese mittlerweile bereits auf den Smartphones von Deutschlands Berufsnachwuchs installiert.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge