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Donnerstag, April 25, 2024

Die Wirtschaft in Niederbayern wählt: Bilanz und Ausblick

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Unternehmer wählen ihre Vertreter in der Vollversammlung

Rund 80.000 niederbayerische Unternehmen aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus haben in diesen Tagen ihre Wahlunterlagen erhalten: Sie sind aufgerufen, ihre Vertreter in den regionalen Gremien und der Vollversammlung der IHK Niederbayern zu wählen. „Die IHK-Vollversammlung ist das ‚Parlament der Wirtschaft‘ und vertritt die Interessen der Betriebe in unserer Region. Wir wollen weiter als starke Stimme der Wirtschaft auftreten, deswegen ist der Rückhalt durch die Wahl so wichtig“, betont IHK-Präsident Thomas Leebmann. Das Ende der zurückliegenden fünfjährigen Wahlperiode ist für ihn Anlass für eine Bilanz. „Die Themen, die den Unternehmern am Herzen liegen, haben sich in den Entscheidungen der Vollversammlung widergespiegelt“, sagt Leebmann. Wie ein roter Faden hat sich ihm zufolge beispielsweise das Fachkräftethema durch die Sitzungen der Vollversammlung gezogen. „Der Fachkräftemangel hat sich in den vergangenen Jahren verschärft und betrifft Unternehmen aller Branchen und aus allen Regionen“, beklagt Leebmann. In der Vollversammlung habe man unterschiedliche Weichenstellungen vorgenommen, um dem gegenzusteuern, sei es durch die Genehmigung neuer Maßnahmen und Projekte wie etwa den „IHK-AusbildungsScouts“, sei es durch die Verabschiedung von klar formulierten Forderungen an die Adresse der Politik.

Solche Positionspapiere hat die Vollversammlung daneben zu weiteren Themen auf den Weg gebracht, angefangen von der Tourismuspolitik (eine der Hauptforderungen: Zurückfahren überzogener Dokumentationspflichten) über Positionen zum Handel (Ortskerne stärken, Digitalisierung fördern, Ladenöffnungszeiten flexibilisieren) bis zur Infrastruktur. Das „Verkehrsleitbild“, das die Vollversammlung beschlossen hatte und Maßnahmen wie den Ausbau des Schienennetzes ebenso beinhaltet wie konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Straßenverbindungen auf Bundesstraßen und Autobahnen, habe bis heute Gültigkeit, bekräftigt der IHK-Präsident: „Leider sind bei weitem nicht alle Forderungen der Wirtschaft in diesem Bereich erfüllt worden. Viele Punkte werden die neu gewählte Vollversammlung weiter beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise die Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung, die sich in den kommenden Jahren sicherlich noch stärker auswirken wird als heute schon.“

Es sei wichtig, meint Leebmann, dass sich die Unternehmer einbringen und ihre Positionen an die Politik herantragen: „Die IHK ist dafür Plattform und Sprachrohr zugleich.“ Das zeige sich etwa an der Gästeliste in den Sitzungen der Vollversammlung – die Unternehmer hatten sich in der vergangenen Wahlperiode beispielsweise mit dem Europapolitiker Manfred Weber austauschen können, mit Wirtschaftsministerin Ilse Aigner oder mit Joachim Herrmann in seiner damaligen Funktion als bayerischer Verkehrsminister. Neue Impulse holten sich die Vollversammlungsmitglieder aber auch von Experten aus Wissenschaft und Verwaltung oder etwa von hochrangigen Vertretern aus der IHK-Organisation auf Bayern- und Bundesebene, namentlich BIHK-Präsident Dr. Eberhard Sasse und Dr. Eric Schweitzer, Präsident des DIHK.

Seit 13. Juni läuft die Wahl im IHK-Bezirk Niederbayern. Die Wahl ist als Briefwahl organisiert, der Wahlzeitraum endet am 11. Juli. Informationen zur IHK-Wahl und einen Blick auf die knapp 400 Kandidaten gibt ein Portal im Internet: www.ihk-niederbayern.de/wahl

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