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Samstag, April 20, 2024

„Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“

Lesestoff

Der Karikaturist Peter Butschkow ist unter die Romanciers gegangen. Lesung am 20. März

(von Tobias Schmidt)

Karikaturenbände gibt es ja viele von ihm, doch mit seinem Debütroman ließ sich der Cartoonist Peter Butschkow bis jenseits der Siebzig Zeit.

In den 1970er Jahren wiederum spielt die in „Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“ erzählte Gaunergeschichte: Die Freunde Archie und Speck haben sich aus West-Berlin zurückgezogen. Im Bergischen Land, im Dörfchen Rehwinkel mieten sie ein Fachwerkhaus. Hier firmiert auch der DAMOUR-Verlages, in dem Archie, ehemaliger Student für Soziologie, kitschige Liebesromane veröffentlicht. Aus Marketinggründen jedoch unter dem klangvollen Pseudonym „Rebecca C. Creek“, von der es heißt, sie sei eine kanadische Mustangzüchterin mit indianischen Wurzeln. „Otter“, ein Freund aus Berlin, will ihn besuchen und nimmt unterwegs zwei Tramperinnen mit. Als er zufällig sieht, dass eine von ihnen während der Fahrt ausgerechnet ein Buch von Rebecca C. Creek liest, wittert er seine Chance: Einem kühnen Geistesblitz folgend, schlägt er vor, gemeinsam nach Rehwinkel zu fahren, um die gerade zufällig dort weilende große Autorin persönlich zu treffen. Ein turbulentes Schauspiel beginnt… Er habe immer geschrieben, berichtete Peter Butschkow im vergangenen Sommer anlässlich einer großen Porträtgeschichte gegenüber MEIN PASSAU. „Zunächst aus der Verlegenheit, dass dem deutschen Verlagswesen reine Cartoonbücher suspekt waren“, doch als das Manuskript reifte, kam vom Verleger vor allem eine Vorgabe: Man solle nicht gleich sehen, dass das Buch von mir sei.“ Drum wurde das Tableau schräger Typen mit jovialer Sprache, die jedoch voll von Träumen, gesellschaftlichen Visionen und bei alledem herrlich angstfrei sind zwischen zwei Buchdeckel gesteckt, auf denen bewusst keine Personen abgebildet waren – weil man Butschkows zackigen, leicht fahrig wirkenden und Knollennasenmännchen eher abholden Strich einfach landauf landab kennt.
Doch es half alles nichts, die Testleser kamen schnell dahinter, „Butschis“ Sprache, wie auch sein Strich sind einfach einmalig.

Buchcover “Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“ (Bild: konkursbuch Verlag Claudia Gehrke)

Am Dienstag, 20. März liest der in Nordfriesland und bei Passau lebende Meister der spitzen Zeichenfeder aus diesem rasant-ironischen und mit knochentrockenem Humor gespickten Buch bei Bücher Pustet, Nibelungenplatz 1. Die Kartenpreise sind bereits ein „echter Butschkow“: wilde 7,77 Euro. Sowie 5,55 Euro für Lernende, Studierende, Menschen mit Behinderung. Reservierung bitte unter Tel. 0851 56089-13 oder passau@pustet.de

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