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Freitag, April 19, 2024

Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Passau stellt Sprachpatenprojekt vor

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Am Freitag, den 29. April, findet in der Dr.-Hans-Kapfinger-Str. 12 (Raum 204) von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr ein Treffen mit MdL Walter Taubenender statt. In einer gemeinsamen Diskussionsrunde werden das Sprachpatenprojekt und die Projektpartner vorgestellt. Anschließend ist eine Unterrichtshospitation in den Räumen 104 und 005 geplant. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

Seit September 2014 bilden Ana Katarina Althammer, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Passau, und Prof. Dr. Jörg Roche, stellvertretender Leiter des Instituts für Deutsch als Fremdsprache der Ludwigs-Maximilian-Universität München, hochengagierte Lehramtsstudierende zu Sprachpatinnen und -paten aus. Diese werden vor allem an Grund- und Mittelschulen im Stadtgebiet und im Landkreis Passau eingesetzt, um dort Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund beim Spracherwerb zu unterstützen. „Außerdem stehen sie den Schülerinnen und Schülern zur Seite und helfen ihnen, alltägliche und kulturraumspezifische Herausforderungen zu bewältigen“, so Althammer weiter.

An der Berufsschule II Passau wurden bereits zwei Sprachintensivklassen mit je 16 Schülerinnen und Schülern zwischen 15 und 22 Jahren eingerichtet. Bei den Jugendlichen handelt es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und Senegal. Viele von ihnen sprechen kaum ein Wort Deutsch. Die meisten sind Analphabeten, und einige weisen zudem Störungen in ihrer Muttersprache auf. „Wir möchten mit dieser Maßnahme erreichen, dass die Schülerinnen und Schüler mit viel Unterstützung unserer hochengagierten Lehramtsstudenten und dem Einsatz von motivierenden Lernmaterialien bis Ende Juli alphabetisiert werden“, erläutert Althammer die Zielsetzung hinter dem Sprachpatenprojekt. „Außerdem sollen in dieser Zeit ihre Talente und Fähigkeiten erforscht werden, so dass wir sie nach Ablauf der Maßnahme auch bei der Berufswahl beraten können“.

Um eine bedarfsgerechte Sprachförderung der Jugendlichen sicherzustellen, werden bei allen Schülerinnen und Schülern in regelmäßigen Abständen Sprachstandsmessungen durchgeführt. In der Forschung gebe es nur sehr wenige geeignete Materialien im Bereich Mehrsprachigkeit, so dass eine besondere wissenschaftliche Herausforderung darin bestehe, eigene Messinstrumente für die Sprachintensivklassen zu entwickeln, erklärt Althammer. Im Unterricht werden die Lehrkräfte von bis zu drei Sprachpatinnen und –paten begleitet, so dass eine individuelle Förderung möglich wird und neue Lehrmethoden und Lernkonzepte erprobt werden können.

Das Sprachpatenprojekt ist ein Teil des Lernpatenprojekts, das vom Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Passau unter Federführung von Prof. Dr. Norbert Seibert ins Leben gerufen wurde. Das Sprachpatenprojekt wird durch Mittel des Bildungsprojekts PASSgenAU, der schulischen Fördervereine sowie des Fördervereins PAtent e.V. finanziert. Darüber hinaus fördert die Bayerische Staatsregierung das Sprachpatenprogramm finanziell.

(Mitteilung, Universität Passau)

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