Am 7.12. mit dem Chanda Rule-David Murray Gospel Project aus dem Café Museum
(von Tobias Schmidt)
Passau. Livekultur und Viruspandemie vertragen sich zugegebenermaßen schlecht. Dass man dennoch Mittel und Wege finden kann, um beides zu vereinbaren, bewies der Jazzclub Café Museum bereits im Sommer mit einer unter strengen Hygieneauflagen durchgeführten Freiluftkonzertreihe im Rathausinnenhof.
Gegenwärtig verlegt sich der Jazzclub auf im Internet gestreamte Livekonzerte. Am Montag, 7. Dezember ab 20 Uhr beschwört das Chanda Rule-David Murray Gospel Project den Geist des Jazz. Und zwar mit „geistlicher“ Musik, denn in Spirituals und Gospel, also geistlichen Gesänge afroamerikanischer Provenienz, liegt ja die Wurzel des Jazz.
Die Sängerin und Theologin Chanda Rule stammt aus Chicago, tourte mit den Harlem Gospel Singers, lehrt im Rahmen von Musikwerkstätten seit Jahren in Oberösterreich und lebt mittlerweile in Wien. Im Februar veröffentlichte sie gemeinsam mit der Sweet Emma Band das Album „Hold On“ (PAO Records), angefüllt mit dereinst von afroamerikanischen Sklaven gesungenen Liedern, in denen viel (zum Advent passende) Erlösungshoffnung steckt, deren Verfasser aber meist unbekannt sind. Behutsam fügte sie den Liedtexten Neuerungen bei, bewies damit einmal mehr ihre Relevanz auch für unsere Zeit.
David Murray, Grammy-Gewinner und Mitbegründer des World Saxophone Quartet, gilt als einer der wichtigsten und vielseitigsten Saxophonisten, Komponisten und Bandleader seiner Generation. Aufgestiegen in der New Yorker Loft Jazz-Szene in den 1970ern, ist er auf etwa 250 Musikalben zu hören, Gastauftritte bei Rockkollegen wie The Grateful Dead oder The Roots inklusive.
Beide Musiker wuchsen mit Gospels und Spirituals auf, und bringen dieses Liedgut gemeinsam mit Paul Zauner an der Posaune und Hammond-Organist Jan Kořínek aus Prag zu Gehör. Das Konzert kann auf www.facebook.com/cafe.museum.passau und dann voraussichtlich auch auf www.cafe-museum.de live genossen werden. Eintritt frei.
