12.6 C
Hutthurm
Donnerstag, März 28, 2024

Trotz Corona – vergesst die Leukämiepatienten nicht

Lesestoff

Werdet Stammzellspender!“

München – Martin Mitterer hat es selbst durchgemacht. Vor 9 Jahren litt er an Leukämie. Weil es für die Behandlung seiner lebensbedrohlichen Erkrankung keine Alternative gab, wurden ihm die Stammzellen eines damals unbekannten Spenders übertragen. Die Transplantation war erfolgreich, bereits 9 Wochen danach durfte er die Klinik schon wieder verlassen. 

Doch an das Gefühl der Isolation kann er sich noch sehr gut erinnern: „Ich weiß, wie es den vielen Menschen derzeit geht, die sich wegen der Corona-Krise quasi eingesperrt fühlen. Das ist eine sehr harte Zeit. Ich war neun Wochen lang vollkommen isoliert, konnte nur ab und zu das Zimmer für eine halbe Stunde verlassen. Auch als ich wieder zu Hause war, hatte ich große Einschränkungen.“

Heute ist Martin Mitterer verheiratet, hat zwei Kinder und geht mit Leidenschaft seinem Beruf als Arzt am Klinikum in Ebersberg nach. Sein Immunsystem ist inzwischen wieder so stabil, dass er sogar in diesen schwierigen Zeiten weiter im Krankenhaus arbeiten darf. Der geheilte Patient durfte seine Spenderin, eine gebürtige Kroatin, nach 2 Jahren kennenlernen. Er erinnert sich: „Als ich sie das erste Mal gesehen habe, waren wir uns gleich total verbunden. Ich war unglaublich dankbar. Sie hat mir das Leben gerettet, das kann man durch nichts aufwiegen! Wir haben immer noch Kontakt. Heute ist Marina, so heißt mein genetischer Zwilling, sogar die Taufpatin meines Sohnes.“ Doch der Unfallchirurg sieht die derzeitigen Entwicklungen mit Sorge. Auch in seiner Klinik häufen sich die COVID-19-Fälle von Tag zu Tag. „Unabhängig von Corona dürfen wir die Leukämiepatienten nicht vergessen. Viele sind dringend auf eine Stammzelltransplantation angewiesen. Sie müssen weiter behandelt werden, denn sonst läuft ihnen die Zeit davon!“ Martin Mitterer befürchtet, dass sich die Situation für viele Patienten, die an einer Erkrankung des blutbildenden Systems leiden, verschlimmern könnte, wenn die Anzahl der Spender zurückgeht. Typisierungsaktionen zur Gewinnung neuer Stammzellspender sind derzeit nicht durchführbar, um sowohl die Spender als auch die Aktionshelfer nicht einem Infektionsrisiko auszusetzen.

„Nutzt die Zeit sinnvoll, die ihr zu Hause verbringen müsst!“

Deshalb appelliert er an alle, die gesund und zwischen 17 und 45 Jahre alt sind: „Nutzt die Zeit sinnvoll, die ihr ohnehin zu Hause verbringen müsst. Bestellt euch online ein Lebensretterset der Stiftung AKB und werdet so ganz einfach Stammzellspender.“ Das Set wird nach der online-Registrierung unter www.akb.de direkt nach Hause geschickt. Nach einem simplen Wangenabstrich werden die Wattetupfer portofrei wieder an die Stiftung AKB gesandt. Stammzellspender zu werden geht also trotz Corona vollkommen gefahrlos und ohne Infektionsrisiko. “Setzt ein Zeichen der Solidarität und lasst euch typisieren, denn auch in Zeiten wie diesen brauchen Leukämiepatienten Lebensretter wie euch!“

Noch immer wartet jeder fünfte Patient vergeblich auf einen passenden Spender. „Das können wir gemeinsam ändern – trotz Corona!“, fordert Martin Mitterer auf. Jeder Neuregistrierte könnte der Lebensretter für einen Leukämiepatienten sein. Das Lebensretterset der Stiftung AKB kann kostenfrei online unter www.akb.de angefordert werden. Es enthält alles, was für die Registrierung als Stammzellspender benötigt wird, und kommt direkt nach Hause. 

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge