Viele Hantavirus-Infektionen im Landkreis Regen – Infektionszahlen auf dem Niveau 2019
Regen. Im Landkreis Regen wurden bis Juni 2021 bereits elf Hantavirus-Infektionen gemeldet. Dies entspricht in etwa den Zahlen von 2019. In den Jahren davor waren die Infektionszahlen deutlich geringer, im Jahr 2020 wurde lediglich bei zwei Landkreisbürgern eine Infektion festgestellt. „Fälle treten in der Regel während des ganzen Jahres auf, mit einer Häufung vor allem im Juni und in den weiteren Sommermonaten, das zeigen die Zahlen aus den vergangenen Jahren“, sagt Amtsärztin Dr. Carolin Müller, die Leiterin der Gesundheitsabteilung am Landratsamt Regen.
Ein großer Teil der Hantavirus-Infektionen verläuft ohne bzw. mit nur leichten Symptomen. Es kann aber auch zu Krankheitsformen mit grippeähnlichem Verlauf, in Form von Kopf-, Rücken- und Bauchschmerzen sowie Fieber, kommen. Zusätzlich kann auch eine Lichtempfindlichkeit der Augen und im Verlauf eine Einschränkung der Nierenfunktion auftreten.
„Die Viren werden von infizierten Nagetieren über Speichel, Kot und Urin ausgeschieden. Der Mensch infiziert sich über den Kontakt mit Ausscheidungen von infizierten Nagern, zum Beispiel, wenn kontaminierter Staub aufgewirbelt und eingeatmet wird“, erklärt die Medizinerin und ergänzt: „Auch eine Aufnahme der Viren über kleine Verletzungen der Haut, wie etwa bei der Gartenarbeit, ist möglich.“
Die Viren können in der Umwelt mehrere Tage infektiös bleiben. Daher ist für eine Ansteckung kein direkter Kontakt mit den Nagern notwendig. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. „Das Risiko einer Ansteckung ist bei Aufräumarbeiten in Schuppen, Garagen oder Holzlagerstätten besonders groß, insbesondere, wenn dabei Staub aufgewirbelt wird“, berichtet Dr. Müller.
Um eine Infizierung zu vermeiden, sollten Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Beispielsweise kann eine Staubentwicklung durch vorheriges Befeuchten verringert werden. Bei unvermeidbaren Staubentwicklungen, wie bei Renovierungsarbeiten im Haus, sollten eine geeignete Atemschutzmaske und Handschuhe getragen werden. „Nach Abschluss der Arbeiten empfiehlt es sich, gründlich zu Duschen und die benutzte Arbeitskleidung zu waschen.“
Ausführliche Informationen zur Hantavirus-Infektion und Tipps zum Schutz findet man auf der Website des Landratsamts Regen unter www.landkreis-regen.de/formblaetter-und-merkblaetter/.
