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Freitag, April 26, 2024

Gemeinde Langdorf beendet Zusammenarbeit mit der ‚Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald‘ (FNBW)

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Bürgermeister Englram: „Wir wollen uns als Gemeinde auf das konzentrieren, was wir auch leisten können“

Langdorf / Spiegelau. Zum Januar 2022 hin ist definitiv Schluss; der Gemeinderat Langdorf hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Montagabend dafür ausgesprochen, die langjährige Zusammenarbeit mit der ‚Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald‘ zu beenden und somit aus der Kooperationsgemeinschaft auszusteigen.

Die Gründung der Kooperationsgemeinschaft ‚Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald‘ (FNBW) geht zurück ins Jahr 2015. Langdorf war von Beginn weg als Mitglied dabei, das bereits schon in der Vorgängerversion, dem ‚Zwieseler Winkel‘.

Verzicht auf Synergien und Kosteneinsparung

Offenbar kam für die FNBW-Verantwortlichen dieser Entschluss der Gemeinde Langdorf nicht ganz unerwartet. So hätte man dies, von Seiten der Gemeinde, bereits im vorangegangenen Kommunalwahlkampf in Aussicht gestellt. In einer Mitteilung an die Medien hält die Kooperationsgemeinschaft FNBW fest: Mit dem Austritt aus der Kooperationsgemeinschaft müsse Langdorf in Zukunft auf viele Synergien verzichten; ebenso auf die Möglichkeit der Kosteneinsparung.

Von offizieller Seite her der Verantwortlichen der ‚Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald‘ bedauert man den Beschluss des Gemeinderats von Langdorf. So äußert sich Martin Pichler, Bürgermeister der Marktgemeinde Schönberg und Aufsichtsratsvorsitzender der GmbH FNBW gegenüber der PNP dahingehend, dass man nach wie vor der Überzeugung wäre, dass mit der FNBW eine wichtige Institution für die (touristische) Vermarktung zur Verfügung stehe. Bis zum Ende des Jahres setzt man weiterhin auf die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung von Vermarktungsstrategien mit der Gemeinde Langdorf. Man stehe in engem Kontakt mit den Gemeinden in der Region und blicke positiv in die Zukunft – natürlich auch, was mögliche Beitritte anderer Gemeinden betrifft. Für Langdorf stehe immer eine Türe offen, sollte ein Wiedereintritt in die Kooperationsgemeinschaft Thema werden.

„Nie richtig Feuer gefangen“

‚Die Neue Woche‘ (MuW Medienhaus) hat bei Langdorfs Bürgermeister Michael Englram nachgefragt.

Was hat die Gemeinde Langdorf dazu bewogen, aus dem Bündnis FNBW auszusteigen – immerhin war Langdorf auch Gründungsmitglied.

Michael Englram: Ich würde zwei Hauptgründe nennen. Erstens: Das Projekt FNBW hat in unserer Gemeinde – unbestritten – nie richtig Feuer gefangen. Unsere touristischen Leistungsträger in der Gemeinde haben uns deshalb immer wieder zu verstehen gegeben, dass sie mit der Tourismus-Struktur nicht so richtig zufrieden sind. Beispielhaft konnte man das am ‚Gastgeberverzeichnis‘ sehen, an dem sich zumeist nur ein oder zwei Vermieter beteiligt haben.
Zweitens: Für den regionalen Tourismus vor Ort ist der Nationalpark zweifelsohne ein Zugpferd. Doch muss man auch festhalten, dass es aufgrund der geografischen Lage von Langdorf ein Wunsch nach Orientierung in Richtung Bodenmais und der gesamten Region rund um den Arber gibt. An dieser Stelle möchte ich erwähnen – weil es mir wichtig ist: Unsere Beweggründe für den Austritt aus der Kooperation liegen nicht bei einzelnen Punkten. Ebenso wollen wir nicht der FNBW die alleinige Schuld daran geben, dass es jetzt so gekommen ist. Vielmehr hat es mit dem Geschehen vor Ort und somit mit unserer Gemeinde Langdorf zu tun.

Ist die touristische (positive) Entwicklung Ihrer Gemeinde einzig und allein auf diese Kooperation zurückzuführen?

Um die touristische Gesamtentwicklung zu beurteilen, muss man sich auch ein Gesamtbild verschaffen. Positiv bewerte ich, dass viele touristische Betriebe von Langdorf in den vergangenen Jahren investiert haben; das hat sich sicher auch in einer eher positiven Tendenz bei uns niedergeschlagen, was Gästeankünfte und Übernachtungen betrifft. Aber grundsätzlich, die FNBW ist weder für unseren Misserfolg noch Erfolg alleine verantwortlich.

Gab es Diskrepanzen in der Vergangenheit?

Schon seit einigen Jahren lief bei uns in der Gemeinde die Grundsatzdiskussion über die FNBW-Mitgliedschaft. Von Diskrepanzen persönlicher Natur würde ich aber nicht reden. Ich denke, dass eigentlich alles stets auf sachlicher Ebene verlaufen ist, und auch wir wollen nun diesen Schritt ‚sauber über die Bühne bringen‘.

Und wie blickt Langdorf in die touristische Zukunft, gerade im Hinblick darauf, dass Ihre Gemeinde von all den Kooperationsmöglichkeiten nicht mehr profitieren wird?

Wir wollen uns als Gemeinde auf das konzentrieren, was wir selbst auch leisten können. Also das Bereitstellen von touristischer Grundinfrastruktur, die Pflege der Wanderwege und Lopien usw.

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