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Dienstag, April 16, 2024

Dem Landkreis Regen blüht was

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Der Blühpakt Bayern soll auch im Landkreis Regen für mehr Artenvielfalt sorgen

Regen. „Die Anzahl der Insekten und der Arten gehen massiv zurück“, sagt Kreisfachberater Klaus Eder. Diesen Trend hat auch die Politik erkannt und so möchten die Verantwortlichen um den bayerischen Umweltminister Glauber das Artensterben stoppen. „Die Experten aus dem Umweltministerium haben den Blühpakt Bayern angestoßen und ein Praxis-Handbuch erarbeitet, das allen Kommunen kostenlos zur Verfügung gestellt wird“, berichtet Eder und das Landratsamt Regen unterstützt die Aktion. So werden er und der Biodiversitätsberater Martin Graf den Gemeinden mit Rat und Tat zur Seite stehen.

„Bayerns erfolgreichstes Volksbegehren Rettet die Bienen war ein Weckruf und jetzt gilt es, dem Insektensterben gegenzusteuern“, stellt Graf fest und betont: „Die Insekten brauchen mehr Blühflächen mit verschiedensten Blüten, Futterpflanzen und Strukturen zum Überwintern.“ Jeder könne hier einen Beitrag leisten: Die Gartenbesitzer, die Kommunen und auch die Gewerbetreibenden. Jede einzelne Blühfläche erweitert das ökologische Netz in unserer Heimat.

Blühende Gärten

Rund zwei Millionen Hausbesitzer bewirtschaften in Bayern insgesamt 135000 Hektar private Gärten. Dabei sind die vielen bepflanzten Balkone, Terrassen und Hinterhöfe nicht eingerechnet. Alle zusammen ergeben eine sehr große Fläche auf der einiges für den Artenschutz getan werden kann. „Mit Informationsangeboten will der Blühpakt die Gartenbesitzer ermutigen, ihre vielen kleinen und großen Grünflächen insektenfreundlich zu gestalten“, erklärt Eder.

Blühende Kommunen

Auch öffentliche Grünflächen in Kommunen und Städten können dabei zu Lebensräumen für viele Wildpflanzen, Insekten und anderen Tieren werden. Straßen- und Wegesränder können durch fachgerechte Pflege erblühen. „Am Ende könnten all die vielen Grünflächen in Dörfern und Städten sich zu vielfältigen Lebensräumen für Wildpflanzen, Insekten und anderen Tieren entwickeln“, hofft Graf.

Streuobstwiesen sind meist extensiv bewirtschaftete, ungedüngte Flächen und daher als Lebensraum für Wildblumen, Insekten und Vögel besonders wertvoll. Hier die Streuobstwiese im Kreislehrgarten bei Patersdorf, angepflanzt vor 25 Jahren (Foto: Eder/Landkreis Regen)

Blühende Betriebe

Im Rahmen des Blühpakt Bayern sollen Betriebe dazu animiert werden, ihre Flächen blüh- und bienenfreundlich zu gestalten. „Dies hilft nicht nur unseren Bienen und Wildbienen, sondern der gesamten Artenvielfalt Bayerns“, erklärt Graf. Beispielhafte Betriebe können die Auszeichnung „Blühender Betrieb erhalten, vorausgesetzt mindestens 20 Prozent der Freiflächen des Firmengeländes sind naturnah gestaltet“, so der Biodiversitätsberater weiter. Dies erfordere ein durchgängiges Blütenangebot von Frühjahr bis Herbst, unterschiedliche Lebensräume aus heimischen Wildblumen, Stauden, Sträuchern und Gehölzen, und Verzicht auf flächige Pestizid-Anwendung. „Die ersten Bewerber erhalten eine kostenlose, fachliche Erstberatung, vom Umweltministerium vermittelt“, versprechen Graf und Eder unisono.

Unterstützung für die Gemeinden

„Eine besondere Rolle im Blühpakt Bayern fällt dabei den kommunalen Bauhöfen zu. Sie können die kommunale Biodiversität nachhaltig fördern, indem sie ihre Grünflächen und Anlagen ökologisch gestalten und pflegen“, erklärt Eder. Im Praxis-Handbuch „Kommunale Grünflächen: vielfältig – artenreich – insektenfreundlich“ werde Schritt für Schritt erklärt, welches Wissen und Maßnahmen nötig sind, wertvolle Lebensräume zu erkennen, neu anzulegen und fachlich richtig zu pflegen. Kompetente Unterstützung bekommen die Kommunen dabei von den Biodiversitätsberatern der Naturschutzbehörden und den Kreisfachberatern für Gartenkultur und Landespflege.

Weitere Informationen gibt es beim Umweltamt des Landratsamtes und im Internet unter www.bluehpakt.bayern.de.

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