Deggendorf. Jutta Saumweber von der Verbraucherzentrale Bayern war zu Gast im Büro der stellvertretenden agrarpolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Rita Hagl-Kehl, in Deggendorf, um über verschiedene Projekte, die die Verbraucherzentrale im Themengebiet Lebensmittel und Ernährung unterhält, zu sprechen.
Erklärtes Ziel der hierbei durch das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Verbraucherzentrale ist es, den Verbraucher über Konsumgüter aufzuklären und zu informieren. Hierzu gehört vor allem die Aufklärung über Inhaltsstoffe und Nährwerte bei Lebensmitteln sowie über die Beschaffenheit von Verpackungsmaterialien und anderen Lebensmittelkontaktmaterialien. So veröffentlichte die Verbraucherzentrale beispielsweise – aufgrund der aktuellen Diskussion über den Milchpreis – eine Herstellerbefragung (https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/marktcheck–qualitaetsaussagen-auf-milchverpackungen), die unter anderem erfasst, welchen Preis ein Milchanbieter seinen Bauern für den Liter Milch bezahlt und ob die jeweilige Abbildung, mit der die Milchpackung beworben wird, das Produkt angemessen wiederspiegelt. “Viele Lebensmittelhersteller versuchen den Verbraucher durch die Abbildungen auf den Verpackungen zu täuschen. Wenn beispielsweise eine Kuh, die auf einer grünen Wiese steht, auf einer Milchpackung zu sehen ist, sollte die Milch auch von Weidekühen stammen. Dies ist nicht immer der Fall. Oft stammt die Milch in solchen Fällen auch überwiegend von Kühen aus Stall- oder Anbindehaltung. Wir von der Verbraucherzentrale fordern, dass die Politik Regelungen schafft, die den Anbieter dazu verpflichtet, wahrheitsgemäße Aussagen auf den Verpackungen zu treffen“, so Saumweber. “Auch bei der Produktkennzeichnung für regionale und faire Erzeugnisse ist oft zweifelhaft, ob die Aussagen der Hersteller wirklich zutreffend sind. Begriffe wie ‚regional‘ und ‚fair‘ sind seitens der Politik noch nicht eindeutig genug geregelt“, meint Saumweber weiterhin. Im Bereich der Nährwertangaben wünscht sich die Verbraucherzentrale eine Ampelregelung, wie es sie in Großbritannien bereits seit 2006 gibt. Die einzelnen Nährwerte, wie Zucker und Fett, würden neben Mengenangaben auch grün, gelb und rot eingefärbt auf den Verpackungen erscheinen. Dadurch ließe sich für den Verbraucher leichter erkennen, was er beim Einkauf in den Händen hält.
“Ich danke Frau Saumweber für das Gespräch. Die Verbraucherzentrale leistet gute Arbeit bei der Aufklärung von Konsumenten. Wir in der SPD-Bundestagsfraktion werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass Regelungen für die Kennzeichnungspflicht von Lebensmitteln geschaffen werden, die diejenigen Unternehmer unterstützt, die ihre Produkte ehrlich und transparent vermarkten wollen“, so die Abgeordnete Hagl-Kehl.