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Donnerstag, April 25, 2024

Grüne bei Ackerbrache vor Agrarlobby eingeknickt

Lesestoff

Becker: „Es ist unfassbar: 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Müll, aber der Biodiversitätsschutz wird gekippt!“

Agnes Becker, bayerische ÖDP-Chefin aus Wegscheid (Landkreis Passau) wirft Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir vor, „den Artenschutz zu opfern“. „Traurig und beschämend“ sei Özdemirs Entscheidung, „die mühsam erkämpften 4 Prozent Ackerbrache unter dem Geschrei der Agrarlobby aufzugeben“, urteilt Becker, die das erfolgreiche Artenschutzvolksbegehren „Rettet die Bienen!“ initiiert hat. Es sei „zutiefst unredlich, die von Putin kriegerisch herbeigeführte Lebensmittelkrise gegen die Biodiversitätskrise auszuspielen“.

„Der Erhalt der Artenvielfalt ist kein Luxus. Insbesondere die Leistungen der Bestäuberinsekten sind Grundlage für eine funktionierende Landwirtschaft. Dafür wären die mühsam erkämpften 4 Prozent Ackerbrache ein wichtiger Beitrag gewesen. Bei diesem wichtigen Thema ist Özdemir jetzt vor der Agrarlobby in die Knie gegangen, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine alles versucht, um die agrarpolitische Uhr zurück zu drehen“, so Becker weiter.

Angesichts der 11 Millionen Tonnen Lebensmittel, die jährlich im Müll landen und angesichts von 60 Prozent des erzeugten Getreides, das in den Futtertrog gekippt wird, sei die Debatte um 4 Prozent Ackerstilllegung eine scheinheilige Diskussion. Wenn man dann noch die 15 Prozent Getreide, die zu Treibstoff verarbeitet werden, hinzurechne und die täglich in Deutschland zubetonierte, überwiegend landwirtschaftliche Fläche von rund 80 Hektar in Betracht ziehe, zeige sich der Irrwitz dieser Diskussion noch deutlicher. „Die Agrarlobby und der Bauernverband versuchen unter dem Eindruck des Krieges die agrarpolitische Rolle rückwärts, und mit dem Bundeslandwirtschaftsminister haben sie offenbar kein Gegenüber, das das Artensterben ernst nimmt“, resümiert Becker.

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