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Montag, Dezember 2, 2024

Austausch mit dem Kepler Universitätsklinikum Linz und der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz

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CSU-Abgeordnete informieren sich über verschiedene Modelle „Medizincampus Niederbayern“

Linz/Passau. „Wir sind noch kein Maximalversorger, aber wollen dort natürlich hin“, gibt MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler Einblick in die derzeitige Situation am Klinikum Passau sowie die grundsätzliche Intention auf dem Weg zu einem „Medizincampus Niederbayern“.

Bei einem Austausch mit Vertretern der Klinikleitung des Kepler Universitätsklinikums Linz, sowie der Vizerektorin und dem Forschungsdekan für Medizin der Johannes Kepler Universität, haben sich die Abgeordneten Walter Taubeneder und Prof. Dr. Gerhard Waschler über das noch junge Fakultätsmodell in Linz informiert, das in seinen Anfängen ähnliche Strukturen wie in Passau aufgewiesen hat. „In Passau haben wir eine Universität, die keinerlei vorklinische Strukturen aufweist – auch hier interessiert uns, wie das in Linz gemeistert wurde“, so MdL Taubeneder. Ebenso die Frage nach der entsprechenden Rekrutierung von Personal oder der Zusammenführung der zahlreichen Beteiligten.

„Die Gründung einer Medizinischen Fakultät ist ein hochkomplexes und wirtschaftlich sehr anspruchsvolles Projekt das nur dann umsetzbar ist, wenn es neben politischer Einigkeit und Unterstützung auch ein gut abgestimmtes Expertenkonzept gibt, das von Universität und vom Klinikum gemeinsam getragen wird. Eine Machbarkeit setzt uneingeschränkt die Befürwortung aller Beteiligten voraus“, betont Mag.a Dr.in Elgin Drda, Vizerektorin der Johannes Kepler Universität, die den Prozess bis hin zur Gründung des Universitätsklinikums Linz von Beginn an begleitet hat. die Medizinische Gesellschaft Oberösterreich hatte zunächst eine Machbarkeitsstudie aufgesetzt und diese im Jahr 2009 an die Politik überreicht – „ohne diese ausgezeichnete fachliche Basis wäre die Realisierung nicht machbar gewesen“, so Mag.a Dr.in Drda weiter. Die Gründung der Medizinischen Fakultät war ein Kraftakt, der nur durch den Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und mit der Partnerschaft der Medizinischen Universität Graz gelungen ist. Entscheidend für die Akzeptanz war auch die Begleitung und Beratung durch eine international zusammengesetzte Expertenkommission.
Das Vorhaben wurde strikt und konsequent verfolgt – mittlerweile besteht das Kepler Universitätsklinikum Linz seit fünf Jahren. „Heuer werden bereits unsere ersten Absolventen fertig“, so die Vizerektorin schon auch ein bisschen stolz. Immerhin habe man sozusagen „auf der grünen Wiese“ begonnen. „Wir alle mussten erst lernen, was Universität und Wissenschaft in der Medizin bedeutet und was es heißt, neben einem anstrengenden Klinikalltag Lehre und Forschung aufzubauen.“ Derzeit sind 12 Lehrstühle berufen, bis 2028 werden es 32 sein. Im Herbst 2020 beginnen wieder 240 Erstsemestrige das Linzer Medizinstudium, davon 120 Studierende die ersten 4 Semester an der Partneruniversität in Graz. Die Fakultät wird noch bis 2028 schrittweise aufgebaut und im Endausbau jährlich 300 Studienanfänger haben. „Wir sind noch lange nicht über den Berg, die Richtung stimmt aber“, sind sich die Linzer allesamt einig bewusst.

Auf dem Weg zum Universitätsklinikum galt es zunächst drei Krankenhäuser unterschiedlicher Eigentümer zusammenzuführen – „schon allein das war eine Mammutaufgabe. Mit der Information an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass man als Universitätsklinikum „am Ende jedoch etwas Besseres werde“, haben letztlich alle mitgezogen“, so der Ärztliche Direktor Prof. DDr. Ferdinand Rudolf Waldenberger. Heute sei man stolz auf das bisher Geleistete, aber keiner sehe mehr, was man die ersten drei Jahre im Zusammenführungsprozess leisten musste.

Im Gegensatz zu Passau hatte die Universität Linz von Beginn an den Vorteil, dass alle relevanten naturwissenschaftliche Bereiche bereits vorhanden waren, so war die Grundvoraussetzung auch für eine eigene Vorklinik gegeben. Für Passau müsse hingegen aus Linzer Sicht ein Partner gesucht werden, der die Vorklinik abdecke und beim universitären Aufbau des klinischen Bereiches große Erfahrung mitbringt. Sichtlich dankbar für den offenen Austausch zeigten sich die Abgeordneten im Nachgang des Gesprächs: „Das war äußerst wertvoll für unser weiteres Vorgehen. Jetzt sind wir wieder einen bisschen schlauer und wissen, dass wir auch mit Linz einen wichtigen Ansprechpartner haben, den es zu Rate zu ziehen gilt.“

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