5.4 C
Hutthurm
Donnerstag, März 28, 2024

Initiative für ein Demenznetzwerk in der Region

Lesestoff

ILE Passauer Oberland e.V. ergreift Initiative und lädt zu Austausch ein

Windorf/Fürstenstein. Die elf ILE-Gemeinden des Passauer Oberlandes wollen ein Zeichen setzen und Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen besser unterstützen. Bayernweit leben rund 240 000 und im Landkreis Passau rund 4 500 Personen mit Demenz.

Die Anzahl wird in den kommenden Jahren noch deutlich steigen. Die Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen mit Demenz und deren Angehörigen werden daher künftig mehr in den Mittelpunkt rücken müssen.
Die Gemeinden im Passauer Oberland übernehmen damit die Anregungen der Bayerischen Demenzstrategie und setzen neben der konkreten Unterstützung auch auf die Sensibilisierung der Bevölkerung auf dieses wichtige Thema.

Gemeinsam mit Fachleuten aus dem Vorsorge- und Pflegebereich, mit Dienstleistern und Organisationen, die mit Demenzkranken zu tun haben sowie Betroffenen selbst, soll ein Netzwerk in der Region entstehen, das neue Angebote schafft und bestehende koordiniert. „Wir wollen für das Thema Demenz mehr Sensibilisierung in der Bevölkerung erreichen und gemeinsam mit verschiedenen Netzwerkpartnern fachlich kompetente Unterstützung in unserer Region bündeln“, so der zuständige Bügermeister Franz Langer (Markt Windorf) für das ILE-Handlungsfeld Demographie.

Er lud daher mit seinem Witzmannsberger Bürgermeisterkollegen Josef Schuh, der ihn im Handlungsfeld unterstützt, zu einem ersten Austausch nach Rathsmannsdorf ein. Bereits bei diesem Auftakttreffen zeigten sich wichtige Akteure aus der Region am Aufbau eines Demenznetzwerks interessiert. Es waren der Caritasverband von Stadt und Landkreis Passau, der Kreisverband des BRK, die Fachstelle für Demenz und Pflege Niederbayern, Vertreter der Demenz-Selbsthilfegruppe „Du bist nicht allein“ und der Nachbarschaftshilfe Ruderting e.V. sowie Vertreter des Seniorennetzwerks der ILE-Gemeinden anwesend.

Bürgermeister Franz Langer bezeichnete in seiner Begrüßung das Treffen als „erstes Findungsgespräch“. Er selbst sei ein „sozial engagierter Mensch“, und er sehe mit seinen Bürgermeisterkollegen die Notwendigkeit, hier tätig zu werden. Ursula Sendlinger, Vorständin des Caritasverbands, begrüßte die Initiative des Passauer Oberlandes und bekräftigte: „Demenz wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen“. Dem pflichtete auch Johanna Myllymäki von der Fachstelle Demenz und Pflege Niederbayern, mit Sitz in Landshut, bei und ergänzte: „Demenz ist nicht nur als Vorsorgeproblem zu sehen, sondern es ist weitaus mehr: Teilhabe spiele dabei eine wesentliche Rolle. Menschen mit Demenz sollten nicht von ihren einst geliebten Beschäftigungen, z.B. dem Besuch eines Konzerts oder dem Kirchgang, ausgeschlossen werden“, führte sie weiter aus.

Die beiden Damen der Niederbayerischen Fachstelle für Demenz und Pflege, Johanna Myllymäki und Simona Sandl, stellten den Teilnehmer:innen auch ihr Aufgabengebiet vor und appellierten an die Runde, bei Fragen oder Anliegen, neben den Fachstellen für pflegende Angehörige in der Region, auf sie zuzukommen. Zudem präsentierten sie unterschiedliche Fördermöglichkeiten, die man für die Arbeit eines solchen Netzwerks in Anspruch nehmen könne.

Für Paul Ilg, Leiter Demenz-Selbsthilfegruppe „Du bist nicht allein“ war es wichtig, die Zielsetzung des Netzwerks gemeinsam festzulegen. Man war sich darüber einig, einen auf hohem Niveau gleichen Standard für Betroffene und Beteiligte schaffen zu wollen und dabei sowohl die ideelle als auch finanzielle Seite zu berücksichtigen. Franz Langer betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig es sei, sowohl Fachleute, die mit Demenz zu tun haben, als auch Betroffene (Erkrankte wie Angehörige) in das Netzwerk einzubinden. Daher sprach man sich auch dafür aus, für weitere Netzwerkpartner offen zu sein.

Fazit des ersten Treffens: Es fand ein reger Austausch, wie man sich einbringen oder wie die Zusammenarbeit aussehen könnte, statt. Ebenso waren sich alle darüber im Klaren, dass ein Demenznetzwerk Synergien schaffe und Betroffenen nicht nur im ILE-Gebiet, sondern in der ganzen Region konkreten Nutzen bringen werde.

Die Teilnehmer:innen verabredeten sich, möglichst in den nächsten zwei Monaten ein erneutes Treffen zu organisieren, um die weiteren Schritte einzuleiten. Wer sich am Netzwerkaufbau beteiligen möchte, kann mit der ILE-Geschäftsstelle hierzu gerne Kontakt aufnehmen:

info@passauer-oberland.de oder Telefon 08504 9155 20.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge