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Freitag, März 29, 2024

Caritas: missionarisch und solidarisch tätig sein

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Diözesantreffen der Orts- und Pfarrcaritasvereine: Generalvikar Dr. Klaus Metzl ruft die ehrenamtlichen Mitglieder zum persönlichen Zeugnis auf

Passau (can). Die Sorge um den Nächsten, die Menschen in Not, gehört wie die Feier der Gottesdienste und die Verkündigung zum Grundauftrag der Kirche. Die Caritas mit ihren 13000 Mitgliedern auf der Pfarr- und Ortsebene stellt sich diesem Auftrag. Von A wie Aicha vorm Wald bis Z wie Zeitlarn bilden sie ein starkes Netz. Die Frauen und Männer organisieren Besuchs- und Begleitdienste für Alte und Kranke. Sie helfen in akuten Notlagen. Sie sammeln dafür Spenden. Viele der Pfarr- und Ortscaritasvereine sind Träger von Kindertagesstätten. Am Samstag, 28. April, haben sich die Vorsitzenden in Jacking bei Passau getroffen. Mit Generalvikar Dr. Klaus Metzl sprachen die rund 50 Vertreter darüber, wie sich die Caritasvereine in den pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess der Diözese einbringen und was sie zum Leben einer Pfarrei beitragen. Der Generalvikar bestärkte sie, missionarisch und solidarisch tätig zu sein. Sonst würde die Kirche eine wesentliche Aufgabe vernachlässigen. Kurz gefasst: Gläubig in der Tat.

Prälat Dr. Klaus erläuterte, dass es um einen ganz persönlichen Aufbruch im Glauben gehe. Entscheidend sei, seine Beziehung zu Jesus Christus zu vertiefen und sich aus solcher Jüngerschaft missionarisch in Kirche und Welt einzubringen. Bischof Dr. Stefan Oster sehe auf dem Weg der Neuevangelisierung den grundlegenden und bleibenden Auftrag, eine „frohe, einladende und solidarische Glaubensgemeinschaft“ zu sein, „die aus der Eucharistie lebt“. Diese Mission habe man zusammen mit Bischof Oster auf breiter Basis entwickelt. Dahinter stehe das Anliegen des Oberhirten, die Menschen neu mit dem Evangelium und Jesus Christus in Verbindung zu bringen. Sowohl der Generalvikar als auch Caritasvorstand Konrad Niederländer stellten den Diözeanpatron Bruder Konrad von Parzham als ein Beispiel gelebter Jüngerschaft vor. Dieser habe aus einer tiefen Christusbeziehung heraus seinen Dienst für die Menschen an der Klosterpforte geleistet. Man kann auch sagen, er wusste sein alltägliches Handeln rückgebunden an den Glauben. Genau darum geht es, wenn die ehrenamtlich aktiven Frauen und Männer in den Caritasvereinen heute ihren Dienst für die Menschen leisten. Die geistliche Erneuerung im Bistum Passau, so der Generalvikar, gehe Hand in Hand mit entsprechenden Veränderungen in der Seelsorge und Struktur der Pfarrverbände. Es gelte, „die Zeichen der Zeit zu erkennen“ und die Wirklichkeit unter sich ändernden kirchlich-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wahrzunehmen. Dennoch müssten die Gemeinden lebendige Orte bleiben, in denen der Glaube wachse. Dazu würden Modelle sogenannter kleinerer Kirchorte und geistlicher Zentralorte gesucht und geprüft.

Die Ortsvereine der Caritas bilden ein starkes Netz für Menschen. Mit einer Caritas-Tasse als kleines Zeichen des Dankes beim Diözesantreffen v.li. Generalvikar Dr. Klaus Metzl, Bischöflicher Beauftragter Diakon Konrad Niederländer, die neuen Orts-Vorsitzenden Ottilie Madl in Kirchberg am Inn und Marietta Huber in Wegscheid-Thalberg-Wildenranna, Caritasdirektor Michael Endres und Ingrid Aldozo-Entholzner, Abteilungsleiterin Gemeindecaritas (Foto: Caritas)

Diesem pastoralen Anliegen hätten die Veränderungen in den Strukturen Rechnung zu tragen. Dazu gehören nach Worten des Generalvikars die größeren pastoralen Räume mit ihren Verwaltungseinheiten, die alle in der Seelsorge tätigen Priester, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter zum einen entlasten, zum anderen neue Formen der Pastoral möglich machen. Für die Caritasvereine bedeute dies, die eigenen Strukturen zu überprüfen, ob sie dem Leben und dem Wachstum des Glaubens dienen.

Der Generalvikar machte auch deutlich, wie die ehrenamtlich Tätigen ob Kirchenverwaltungen oder Caritas über Verwaltungszentren entlastet würden; mit Blick auf die Trägerschaft der Kindertagesstätten mit der angebotenen Übernahme durch den Caritasverband für die Diözese Passau e.V.. Caritasvorstand Niederländer erläuterte die Chancen und Möglichkeiten der Entlastung. Wenngleich nur ein Thema am Rande des Treffens war: Es gehe beim Firmalter um die gleiche Grundfrage nach den mündigen Christen, „die aus einer persönlichen Jesus-Beziehung missionarisch in die Kirche und Gesellschaft hinein wirken“, nahm der Generalvikar Stellung zur Entscheidung des Bischofs nach vielen Gesprächen und Überlegungen in verschiedenen Gremien, mit Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Firmung künftig im Alter von 16 Jahren zu spenden

Caritasdirektor Michael Endres sprach den Vorsitzenden den großen Dank für ihren Einsatz und das persönliche Engagement aus. Er verband dies mit dem Hinweis, die Anliegen der Vorsitzenden aufzugreifen, und kündigte das Sozialpolitische Forum zur Landtagswahl an. Am Dienstag, 17. Juli, geht es im Eulenspiegel-Zelt in Passau ab 19.00 Uhr um Kinderarmut. Dabei stellen Betroffene ihre persönliche Situation vor, ehe Landtagskandidaten dazu die Position ihrer Partei formulieren.
Die Abteilungsleiterin der Gemeindecaritas, Ingrid Aldozo-Entholzner, stellte beim Diözesantreffen die regionalen Fachreferentinnen und –referenten vor, die auf Dekanatsbasis die Ortsvereine dabei begleiten, am Erneuerungsprozess der Diözese mitzuwirken. Entsprechend das Leitwort für die anstehenden Dekanatstage: „Gläubig? In der Tat!“. Das Diözesantreffen hat den Weg gewiesen.

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