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Donnerstag, April 18, 2024

Ausgleichspflanzung an der Ortsumgehung Vilshofen

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Im Auftrag des Staatlichen Bauamts Passau werden an der Ortsumgehung Vilshofen umfangreiche Ausgleichspflanzungen getätigt. Über 4100 Pflanzen werden an den Böschungen der Staatsstraße 2083 bzw. der neu gebauten Verbindungsspange zwischen der Staatsstraße 2083 und der Staatsstraße 2119 gepflanzt. Sehr aufwendig wird auch die Haselmausquerungshilfe begrünt. Bis Ende April sollen die Pflanzungen abgeschlossen sein.

Im Mai 2017 war Spatenstich für die Ortsumgehung Vilshofen, im Herbst 2018 wurde die Verbindungsspange zwischen dem Kreisverkehr Linda (Staatsstraße 2083) und dem Wolfachtal (Staatsstraße 2119) fertiggestellt. Mit dem Bau der Ortsumfahrung sind umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen verbunden. Bereits 2013 wurde mit den Pflanzungen begonnen, diese sind bereits gut angewachsen. Aktuell werden bis etwa Ende April über 4100 Pflanzen an den Böschungen der neuen Verbindungsspange, an der Haselmausqerungshilfe und an der Staatsstraße 2119 gesetzt.

Ziele dieser Pflanzmaßnahmen sind zum einen die Einbindung der Straße in die Landschaft, zum anderen der Artenschutz. So wurden zum Schutz für Fledermäuse unter anderem Wälle errichtet und Höhlen gebohrt, zudem werden laufend Fledermauskästen aufgehängt. 16 Fledermausarten sind im Dobel Lindahof nachgewiesen – das sind allein dort zwei Drittel der Arten, die in Bayern vorkommen. Für Eidechsen wurden mit Steinwällen und Sandhaufen Rückzugsmöglichkeiten geschaffen, kurz unterhalb des Kreisverkehrs Linda wurde ein Amphibien-Laichgewässer neu geschaffen. Amphibienschutzzäune werden noch errichtet.

An den Böschungen entlang der Verbindungsspange werden knapp 2500 Sträucher und Gehölze gepflanzt, unter anderem Holunder, Liguster, Feldahorn und Hartriegel. Sehr umfangreich wird auch die Haselmausquerung selbst bepflanzt. Eine Linde schafft die Verbindung zum Waldrand, am Stahl-Gehäuse der Brücke wurden Alleebäume, Kletterpflanzen und Sträucher gesetzt. An den Betonsockeln, die das Stahl-Gehäuse stabilisieren, wurde Eichengeäst eingegraben, um der Haselmaus das Überwinden des Sockels zu ermöglichen.

Die Pflanzungen sollen dazu dienen, auch den Lebensraum auf der Seite des Baugebietes entlang der Staatsstraße wieder zu entwickeln. Die Haselmausquerung ist nach der Bepflanzung zwar bereits voll funktionsfähig – auch dank der Errichtung von sogenannten Benjes-Hecken: Dabei wird Gehölzschnitt als Wall aufgeschichtet, durch Windanflug gelangt Samen in diesen Wall, in dem so eine natürliche Hecke entsteht. Doch die Natur braucht Zeit und somit wird auch die Haselmausbrücke erst dann effektiv wirken, wenn auf beiden Seiten der Straße die Pflanzungen wirksam sind und die Haselmaus die Querung auch annimmt. Wir gehen davon aus, dass Ende April, wenn die Haselmaus aus dem Winterschlaf erwacht, noch keine Benutzung stattfinden wird.

Im Gerichtsverfahren wurde der Bau dieser Haselmausquerung gemeinsam festgelegt. Sie ist ein bayernweites Pilotprojekt, das durch ein Monitoring begleitet wird. Dadurch werden auch die Experten, die das Staatliche Bauamt in der ökologischen Baubegleitung unterstützen, neue Erkenntnisse gewinnen.

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