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Donnerstag, April 18, 2024

Über 22.000 Kinder verunglückten im Straßenverkehr

Lesestoff

Im vergangenen Jahr sind 22.300 Kinder unter 15 Jahren bei Straßenverkehrsunfällen verunglückt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatits) mitteilt, waren das knapp ein Prozent weniger als 2020 und so wenige wie noch nie. Im Schnitt wird allerdings immer noch alle 24 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet. Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Heranwachsenden lag im vergangenen Jahr bei 49 (2021: 48).

Ein Grund für den Tiefststand dürfte die zeitweilige Schließung der Schulen sowie vieler Freizeiteinrichtungen im Zuge der Corona-Maßnahmen sein. Auch viele Freizeitausflüge oder Familienreisen wurden abgesagt. So verunglückten im Januar und Februar 2021 sichtbar weniger Kinder als in den Vergleichsmonaten der Vorjahre. Es waren nur halb so viele wie im Schnitt der fünf Vorjahre.

Die Sechs- bis 14-Jährigen verunglückten montags bis freitags besonders häufig in der Zeit von 7 bis 8 Uhr, also zur üblichen Zeit des Schulwegs. In dieser Zeit wurden im vergangenen Jahr zwölf der verunglückten 17.500 Kinder im entsprechenden Alter im Straßenverkehr verletzt oder getötet. In den folgenden Stunden bis 13 Uhr sind die Unfallzahlen sehr niedrig. Sie steigen in der Folge deutlich an und erreichten in der Zeit von 16 bis 17 Uhr mit einem Anteil von zehn Prozent den zweithöchsten Wert. Die meisten Kinder, die 2021 im Straßenverkehr verunglückten, waren mit dem Fahrrad unterwegs (38 Prozent). Ein Drittel saß in einem Auto und jedes fünfte ging zu Fuß, als der Unfall passierte.

Nach Altersgruppen unterschieden ergibt sich ein differenzierteres Bild: Kinder unter sechs Jahren sind oft im Auto mit Erwachsenen unterwegs, dem zufolge verunglückten sie hier am häufigsten (56 Prozent im Jahr 2021). Schulkinder sind mit zunehmendem Alter selbständig im Straßenverkehr unterwegs – entsprechend steigt der Anteil der Radfahrer und Fußgänger unter den Verunglückten. Bei den Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren verunglückten 37 Prozent in einem Auto, 29 Prozent als Radfahrer und mehr als jedes vierte verunglückte Kind (28 Prozent) war zu Fuß unterwegs. Zehn- bis 14-Jährige verunglückten dagegen am häufigsten auf ihrem Fahrrad (53 Prozent), 22 Prozent in einem Auto sowie 16 Prozent zu Fuß.

Insgesamt haben Kinder aber im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil laut Statistik ein geringeres Unfallrisiko als andere Altersgruppen. Der Anteil der unter 15-Jährigen an allen Verunglückten bei Straßenverkehrsunfällen betrug im vergangenen Jahr 6,9 Prozent, ihr Bevölkerungsanteil lag bei 13,8 Prozent. Im Schnitt kamen 194 Kinder je 100.000 Einwohner ihrer Altersklasse im Straßenverkehr zu Schaden. Dabei gab es große regionale Unterschiede. So verunglückten Kinder in Schleswig-Holstein relativ häufig bei Verkehrsunfällen (271 pro 100.000). Auch in Mecklenburg-Vorpommern (262) und in Brandenburg (256) waren die Quoten vergleichsweise hoch. Am niedrigsten lagen die Werte in Baden-Württemberg mit 158 sowie in Rheinland-Pfalz mit 162 und in Hessen mit 163 Verunglückten je 100.000 Kinder. (aum)

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