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Freitag, Oktober 24, 2025

Wirtschaftsfaktor Tourismus für Ostbayern

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Studie liefert neue Zahlen zur Wirtschaftskraft aus dem Tourismus in Ostbayern

 Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Die neue Studie zum Wirtschaftsfaktor des Tourismus in Ostbayern und seiner Urlaubsregionen zeigt auf, wie sich der Tourismus auf die regionale Wirtschaft auswirkt und welche Effekte er für die Urlaubsregionen bringt. Der Bruttoumsatz aus dem Tourismus lag im Jahr 2024 ostbayernweit bei 5,2 Milliarden Euro. Das sind 776,9 Millionen mehr als vor zehn Jahren.
 
„Tourismus ist nicht nur in Übernachtungszahlen zu messen, Tourismus verbessert die Infrastruktur und stärkt die regionale Standortqualität“, betont Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern, „als Querschnittsbranche wirkt Tourismus als Stabilisator oder auch Motor der Regionalentwicklung und erhöht die Attraktivität der Orte.“ Beherbergung, Gastronomie, Erlebnisanbieter, Therapeuten, Bergbahnen, Einzelhandel, öffentlicher Personennahverkehr, regionale Produzenten wie Brauereien, Bäcker, Metzger, aber auch Werbeagenturen, Baugewerbe, Großhandel und viele weitere Branchen profitieren vom Tourismus. Welche Effekte dies für die Wirtschaft der Region hat, zeigt die aktuelle Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“, die das Institut dwif aus München für die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, die IHK Niederbayern und den Tourismusverband Ostbayern durchgeführt hat.

Touristische Wertschöpfung um nahezu ein Fünftel auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen

Die touristische Wertschöpfung in Ostbayern liegt in der aktuellen Berechnung bei 2,5 Milliarden Euro. „Tourismus ist ein bedeutender prosperierender Wirtschafts- und Standortfaktor für Niederbayern und die Oberpfalz. In zehn Jahren, also seit der letzten Studie, erreichten wir eine Steigerung der touristischen Wertschöpfung aus dem Tourismus von nahezu einem Fünftel“, erläutert Braun. Basis der Studie bilden die Übernachtungen in gewerblichen Betrieben, Privatquartieren, auf Camping- und Reisemobilstellplätzen, bei Verwandten und Bekannten sowie Tagesreisen aus Deutschland und Oberösterreich. Daraus ergeben sich 109,134 Millionen Aufenthaltstage, die mit den durchschnittlichen Tagesausgaben, die je nach Segment unterschiedlich sind, multipliziert werden.
Daraus ergibt sich der Bruttoumsatz von 5,2 Milliarden Euro. Bei der Berechnung der touristischen Wertschöpfung werden Mehrwertsteuer sowie Vorleistungen für Lieferungen und Dienstleistungen berücksichtigt.

Über 82.000 Menschen leben in Ostbayern vom Tourismus

Aus der touristischen Wertschöpfung kann man das Beschäftigungsäquivalent ableiten. Für Braun hat diese Zahl besonderes Gewicht: „Aus der Wertschöpfung ergibt sich auch die Zahl derer, die vom Tourismus leben können. Umgerechnet auf Vollzeitarbeitsplätze ergibt sich ein Äquivalent von 82.265 Personen, die ein regional- und branchenspezifisches Arbeitnehmerentgelt beziehen. Diese Zahl zeigt, welches Potenzial im Tourismus steckt und was es ganz konkret für die Menschen in der Region bedeutet.“ Braun wünscht sich aber auch, dass die Menschen nicht nur vom Tourismus gut leben können, sondern darin auch aufleben können. Denn Tourismus bedeute neben dem Wirtschaftsfaktor auch positive Strahlkraft und Energie.

Die Studie in Kurzform: Ostbayern gesamt

  • Der Tourismus erbringt einen Gesamt-Bruttoumsatz von jährlich 5,2 Milliarden Euro.
  • Die Touristische Wertschöpfung beträgt 2,47 Milliarden Euro. Im Vergleich zur Studie 2014 ergab sich eine Steigerung um 19,6 Prozent.
  • Direkte Profiteure des Tourismus sind mit 2,53 Milliarden Euro das Gastgewerbe (49,1 Prozent), mit 1,46 Milliarden Euro der Einzelhandel (28,3 Prozent) und mit 1,17 Milliarden Euro sind es Dienstleistungen (22,6 Prozent).
  • Es errechnet sich ein Beschäftigungsäquivalent von 82.365 Personen.
  • Zum Tourismus zählen Übernachtungsreisen und Tagesreisen. In die Bewertung wurden also Freizeit-, Urlaubs-, Kur-, Wellnessreisen, usw. und Geschäftsreisen sowie Tagesausflüge und Tagesgeschäftsreisen einbezogen. Aus den Marktsegmenten Gewerbliche Betriebe (über 10 Betten), Privatquartiere (unter 10 Betten), Touristik- und Dauercamping sowie Reisemobiltourismus, Besuch von Verwandten, Bekannten und Freunden, sowie Tagesreisen aus Deutschland und Oberösterreich ergeben sich 109,134 Millionen Aufenthaltstage. Es fanden 29,834 Millionen Übernachtungen und 79,3 Millionen Tagesreisen statt.
  • Die durchschnittlichen Ausgaben der Urlaubsreisenden in gewerblichen Betrieben belaufen sich auf 143,90 Euro pro Person und Tag.
  • Allein aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer resultieren 2024 rund 481 Millionen Euro Steueraufkommen aus dem Ostbayerntourismus. Hinzu kommen Grund- und Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe oder Tourismusabgabe, die nicht erfasst wurden.

Das Ergebnis der Urlaubsregionen:

Bayerischer Wald
Bruttoumsatz: 1.350,7 Millionen Euro
Touristische Wertschöpfung: 662 Millionen Euro (+19,8 Prozent im Vergleich zu 2014)
Aufenthaltstage: 22,263 Millionen
Davon 7,963 Mio. Übernachtungen und 14,3 Mio. Tagesreisen
Beschäftigungsäquivalent: 24.631 Personen
Mehrwert- und Einkommensteuer: 125,7 Mio. Euro

Oberpfälzer Wald
Bruttoumsatz: 403,0 Millionen Euro
Touristische Wertschöpfung: 187,6 Millionen Euro (+ 70,7 Prozent im Vergleich zu 2014)
Aufenthaltstage: 11,037 Millionen
Davon 1,737 Mio. Übernachtungen und 9,3 Mio. Tagesreisen
Beschäftigungsäquivalent: 6.666 Personen
Mehrwert- und Einkommensteuer: 37,6 Mio. Euro

Bayerischer Jura
Bruttoumsatz: 402,4 Millionen Euro
Touristische Wertschöpfung: 188,5 Millionen Euro (+ 65,1 Prozent im Vergleich zu 2014)
Aufenthaltstage: 11,455 Millionen
Davon 1,655 Mio. Übernachtungen und 9,8 Mio. Tagesreisen
Beschäftigungsäquivalent: 6.329 Personen
Mehrwert- und Einkommensteuer: 37,8 Mio. Euro

Bayerisches Thermenland
Bruttoumsatz: 1.796,6 Millionen Euro
Touristische Wertschöpfung: 885,3 Millionen Euro (+ 73 Prozent im Vergleich zu 2014)
Aufenthaltstage: 34,156 Millionen
Davon 7,156 Mio. Übernachtungen und 27,0 Mio. Tagesreisen
Beschäftigungsäquivalent: 29.839 Personen
Mehrwert- und Einkommensteuer: 168,0 Mio. Euro

Ostbayerische Städte
Bruttoumsatz: 1.895,8 Millionen Euro
Touristische Wertschöpfung: 860,5 Millionen Euro (+ 10 Prozent im Vergleich zu 2014)
Aufenthaltstage: 45,167 Millionen
Davon 3,167 Mio. Übernachtungen und 42,0 Mio. Tagesreisen
Beschäftigungsäquivalent: 26.415 Personen
Mehrwert- und Einkommensteuer: 176,8 Mio

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