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Dienstag, April 23, 2024

Jugendherbergen Lohr, Feuchtwangen und Kelheim schließen endgültig

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Nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente bestätigt Präsidium des Bayerischen Jugendherbergswerks die endgültige Schließung der drei Standorte | Landesverband gesprächsoffen für neue Betreibermodelle

München. In seiner Sitzung vom 26. Februar 2021 hat das Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk die endgültige Schließung der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim bestätigt. Bereits Anfang des Jahres hatte das Gremium einen entsprechenden Tendenzbeschluss gefasst, wonach ein Weierbetrieb der drei Standorte vor allem aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist. Die jetzige Entscheidung zur endgültigen Schließung traf das neunköpfige Präsidium einstimmig.

Im Nachgang zum Tendenzbeschluss vom Januar diesen Jahres hatten Präsidium und Vorstand des Landesverbands zahlreiche Gespräche mit den politisch Verantwortlichen in den betroffenen Kommunen und Landkreisen geführt, um auszuloten, ob – und wenn ja, welche – Optionen für einen Weiterbetrieb der drei Häuser bestehen.

Nach sorgfältiger Abwägung aller in diese Diskussionen eingebrachten Argumente sieht es das Präsidium des Verbandes als unabwendbar an, die endgültigen Schließungen zu bestätigen. Die erforderliche Auslastung und die damit unmittelbar verbundene wirtschaftliche Tragfähigkeit der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim können auch durch größte Anstrengungen nicht in dem Maße erhöht werden, um diese Häuser bedarfsgerecht und gleichzeitig konstengünstig zu betreiben. Bei allen drei Standorten müssten sehr hohe Investitionen getätigt werden, um die gewachsenen Anspräche aller Gästegruppen zu erfüllen. Die notwendigen Mittel für eine grundlegende Modernisierung bzw. energetische Sanierung können jedoch weder aus den eigenen Umsätzen der Häuser noch aus dem Budget des Landesverbandes oder über staatliche Zuschüsse realisiert werden.

Entscheidungen zur Schließung einzelner Jugendherbergs-Standorte fallen unendlich schwer – werden aber mit größter Vorsicht und unter Abwägung aller ‚Pro und Kontra‘ getroffen. Insofern wurde auch dieser Beschluss erst nach reiflichen Überlegungen gefällt. Der Landesverband sieht sich jedoch außer Stande, eine Quer-Finanzierung, wie sie bislang zwischen ertragsstarken und umsatzschwächeren Häusern üblich war, zu garantieren, weil damit das gesamte Netzwerk in Schieflage geraten würde. Vor dem Hintergrund der geringen Auslastung, den notwendigen Investitionen und dem Gebot des verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Ressourcen war die jetzt bestätigte Entscheidung leider nicht abwendbar.

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern
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