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Freitag, April 19, 2024

Niederbayern-Premiere: Erster Liebherr-Kran mit Faserseil geht an Hasreiter

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Passau / Landshut. Niederbayerns Baustellen sind um eine leistungsfähige Attraktion reicher: Der neue Obendreher-Kran 240 EC-B Fibre der Hasreiter GmbH aus Eichendorf ist mit rund 68 Metern Hakenhöhe nicht nur ein echter Riese. Ein besonderes Detail sorgt dafür, dass sich Hasreiter mit der Entscheidung für diesen Liebherr-Kran einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Als erstes Bauunternehmen aus dem Regierungsbezirk Niederbayern setzt Hasreiter auf einen Obendreher-Kran, der mit dem hochfesten Faserseil „Solite“ ausgestattet ist. Diesen speziellen Seiltyp hat Liebherr gemeinsam mit dem Seilhersteller Teufelsberger nach langjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit vor rund zwei Jahren auf den Markt gebracht.

Optimierte Montage

Zahlreiche Vorteile sprechen dafür, dass der 240 EC-B mit Faserseil für die Arbeit auf hochmodernen Baustellen prädestiniert ist. Das wird schon beim ersten Einsatz des Krans in Landshut deutlich. Hasreiter errichtet seit Ende 2021 zwischen dem Hauptbahnhof und dem Wolfgangsplatz den Rohbau für ein neues Blockrand-Ensemble mit Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen.

Bei der Erstmontage stellte das Beutlhauser-Team um Christian Plettl, Einsatzleiter Hochbau, eine deutliche Arbeitserleichterung fest. Weil das Faserseil biegsamer als ein Stahlseil ist, ergibt sich für die Servicetechniker eine vereinfachte Handhabung. Der Seileinzug und -wechsel kann schneller, sicherer und mit weniger Personal erledigt werden. Das spart auch langfristig gesehen Kosten und verringert Stillstandzeiten.

Als weiteren Vorteil nennt Plettl den Faktor Langlebigkeit. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Stahlseil erhöht sich die Nutzungszeit massiv. „Das Faserseil bringt eine bis zu vier Mal längere Lebensdauer mit“, so Plettl. „Aufgrund der Machart des Seils kommt es zudem zu einer Gewichtseinsparung.“ Auch weitere Bauteile wie die Hakenflasche sind leichter. Das eingesparte Gewicht fließt direkt in die Leistungskurve des Krans ein. „Die Tragkraft steigert sich um bis zu 20 Prozent“, so Plettl.

Die Besonderheit des Krans ist das hochfeste Faserseil „Solite“ (Foto: Beutlhauser-Gruppe)

Roter Kern zeigt Ablegereife an

Der Kran mit Faserseil kann auch in Bezug auf Sicherheit punkten. Weil das Seil nicht geschmiert werden muss, verringert sich bei einer Wartung die Rutschgefahr auf dem Kran. Zudem zeichnet sich das Seil durch eine Ablegereifeerkennung aus. Für die Tragfähigkeit ist einzig der rote Innenkern zuständig. Er wird von einem Schutzmantel umschlossen, der keine tragende Funktion besitzt, aber aus unterschiedlich schnell verschleißenden Fasern besteht. „Sobald der rote Innenkern sichtbar wird, bedeutet das: Das Seil ist ablegereif“, erklärt Plettl. Der Zeitpunkt eines nötigen Seilwechsels kann damit exakt bestimmt werden.

Die Kombination all dieser Vorteile überzeugte Hasreiter davon, in den Liebherr 240 EC-B mit Faserseil zu investieren. Das 1947 gegründete mittelständische Bauunternehmen legt großen Wert auf innovative Maschinen und arbeitet bereits seit rund 60 Jahren mit Beutlhauser zusammen. „Man schätzt sich gegenseitig. Es ist eine sehr harmonische Partnerschaft“, stellt Geschäftsführer Stefan Hasreiter dazu fest.

Vom neuen Kran zeigt er sich begeistert. „Wir sind nun nochmals leistungsfähiger. Denn wenn wir schnellere Hubzeiten haben oder mehr Gewicht transportieren können, haben wir gegenüber Mitbewerbern einen Vorteil.“ Aus Hasreiters Sicht sorgen innovative Maschinen allerdings nicht nur in Bezug auf die Leistungsfähigkeit für einen Wettbewerbsvorteil. Auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels seien sie lohnend. Moderne Gerätschaften könnten ein Unternehmen für neue Mitarbeiter interessant machen und ein Anreiz sein, das jeweilige Unternehmen als Arbeitgeber zu wählen.

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