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Freitag, April 26, 2024

Mehr Lebensraum für Kröte, Waldeidechse und Co.

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Zugewachsene Teiche in Klingenbrunn Bahnhof wurden freigestellt

An und in den drei Teichen an der Nationalparkdienststelle in Klingenbrunn Bahnhof soll neues Leben einziehen. Mit verschiedenen Renaturierungs- und Naturschutzmaßnahmen wurden nun die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen. „Die Teiche, die von Fröschen, Kröten und Molchen gerne als Laichgewässer genutzt werden, sind in den vergangenen Jahren immer stärker zugewachsen“, erklärt Reptilienexperte Paul Hien, der die Nationalparkverwaltung bei dem Projekt unterstützt. „Die Sonne kam nicht mehr ans Wasser und der Laubfall erzeugte Faulschlamm“. Deshalb wurden die Teiche auf zwei Dritteln ihrer Fläche vom Bewuchs befreit, um sie nicht nur für Amphibien attraktiver zu gestalten, sondern auch für Reptilien.

Dazu wurden einige Fichten umgeschnitten und deren Stämme und Äste am Gewässer- und Waldrand zu Haufen zusammengelegt. „Diese dienen als Lebensräume für Kreuzottern oder Waldeidechsen“, erklärt Tobias Friedmann, Leiter der Nationalparkdienststelle Riedlhütte. Markante Einzelbäume, wie beispielweise Birken, wurden stehen gelassen, durch die Maßnahmen sind an den Gewässern die verschiedensten Strukturen entstanden. „Wir haben Wasserflächen in der Sonne und im Schatten, gleiches gilt für die Asthaufen. So findet jede Art die für sie idealen Bedingungen“, sagt Friedmann. Im Herbst dieses Jahres geht die Maßnahme weiter, dann wird ein Teil des Faulschlamms entnommen. Ein Drittel der Fläche wird jedoch überhaupt nicht verändert, hier bleibt eine Verlandungszone bestehen.

Wo die Teiche liegen, war nicht immer ein Gewässer. Ursprünglich lagen dort die Schienen des Rangiergleises für die Waldbahn. Sie wurden abgesenkt, um die Verladekante möglichst niedrig zu gestalten. Als die Waldbahn ihren Dienst als Holztransportmittel einstellte, baute man Dämme ein, um die Fläche als Fischweiher zu nutzen. Um das Wasser dafür zu bekommen, wurde per Hand ein mehrere hundert Meter langer Graben nach Osten zum Waldhüttenbach gegraben. Nachdem die Teiche aufgrund ihrer geringen Tiefe jeden Winter zufroren und daher die Fische jeden Herbst entnommen werden mussten, gab man diese unrentable Teichwirtschaft auf und überlies die Weiher sich selbst.

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