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Montag, Januar 13, 2025

Auferstanden aus Ruinen

Lesestoff

Notre-Dame de Paris erstrahlt in neuem Glanz – Glockenklöppel aus Niederbayern

Paris. Das schier Unmögliche ist wahrgeworden. Notre Dame ist auferstanden aus Ruinen. Tausende Bauleute, Architekten, Planer, Spezialisten aus aller Welt haben zusammengeholfen. Auch Hammerschmiede aus dem niederbayerischen Rottal waren beteiligt. Die Wensauers aus Anzenkirchen schufen die Klöppel für die Glocken der Kathedrale. Ohne ihren Beitrag wäre es still geblieben über den Dächern der französischen Hauptstadt; auch bei der Feier der Wiedereröffnung.

Fünf Jahre nach dem verheerenden Brand hat der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich die Pforten der Kathedrale in Paris wieder geöffnet. Unter den Klängen der größten Glocke des Geläuts von Notre-Dame „Emmanuel“ klopfte der Erzbischof symbolisch mit seinem Bischofsstab dreimal an die Tür des Hauptportals. Dann öffneten sich die Bronzetore in eine glanzvoll restaurierte Kathedrale. Nicht nur über 50 Staatgäste aus aller Welt nahmen daran teil, sondern ganz Frankreich via Live-Berichterstattung und viele Menschen über TV und Internet rund um den Globus.


Staatspräsident Macron: Die Nation kann Großes leisten

„Heute Abend läuten die Glocken von Notre-Dame wieder“, sagte Staatspräsident Emmanuel Macron. Die Kirche sei zu einem Bild geworden für das, was die Nation, was Menschen auf aller Welt leisten könnten. „Heute Abend können wir Freude und Stolz teilen“, so der Präsident, der seine Rede beendete mit den Worten: „Vive Notre-Dame, vive la République, vive la France!“


Opodo bestätigt: Reisen nach Paris steigen

Frankreich feiert sich und sein Wahrzeichen, das jährlich über 12 Millionen Menschen besuchen. Und ab sofort werden es sicher mehr sein. Denn die Reisen in die Seine-Metropole ziehen an. Über 15 Prozent mehr an Buchungsanfragen rund um die Wiedereröffnung bestätigt das Reiseportal Opodo. Und jetzt herrscht rund um Notre Dame Selfie-Time. Die Bilder gehen um die ganze Welt. Notre Dame, Wahrzeichen der französischen Hauptstadt und Nationalheiligtum steht in diesen Tagen im internationalen Interesse.


Notre Dame als Uber-Fahrzeug
Selbst das bisweilen chaotische Verkehrsleben der Mega-City nimmt Anteil. Bis kurz vor Weihnachten kann man beim Taxi-Unternehmen Uber ein Fahrzeug mit dem Namen Notre Dame abrufen. Auf dem Dach das Modell eines Wasserspeiers, das Fahrzeug mit Mauersteinen foliert. Und wer mitfährt, erhält Informationen rund um die Kathedrale. „Jahrhunderte der Geschichte in der Familie oder unter Freunden“ sollen da vermittelt werden. Der letzte Schrei für die Bilderjäger aus aller Welt.

Selbst Uber nimmt Anteil an den Festlichkeiten. Ein Fahrzeug heißt jetzt „Notre Dame“ und ist am Louvre zu buchen. Auf dem Dach das Modell eines Wasserspeiers.
Foto: Wolfgang Duschl


Für die Pariser einfach ein Wunder


„Für mich ein Wunder“ meint die Pariser Bankmanagerin Véronique Cazanave. Sie geht an der langen Baustellen-Wand entlang. Erinnerungsfotos von den dort angebrachten Porträts aus der Bauzeit. „Die Steine stammen aus meinem Heimatort in Nordfrankreich“, erklärt sie und weiß sich auf diese Weise als ein, wenn auch kleiner Baustein. Die gläubige Katholikin erinnert sich noch gut, als sie mit Tränen in den Augen auf die TV-Bilder vom 15. April 2019 starrte. Jetzt defiliert sie an den Porträts vorbei und kommt aus dem Staunen nicht heraus. „So schön, so herrlich“. Ein klein wenig Abglanz ewiger Herrlichkeit, was die Kathedralen seit jeher vermitteln wollen. Sie erhofft sich auch einen Impuls für die französische Kirche insgesamt. Wieder einmal positiv im Rampenlicht stehen und tatsächlich in die Welt von heute hineinstrahlen. Wer demnächst Notre Dame betritt, erlebt wie herrlich die Kathedrale glänzt und strahlt. Vielfach strahlen auch die Gesichter der Menschen, die dort ein und aus gehen.
Wolfgang Duschl

Die Pariser Fondsmanagerin Véronique Cazanave hat auf den Porträts an der Bauwand Bausteine aus ihrer Heimat entdeckt. Das muss sie ihrer Familie mitteilen.
Foto: Wolfgang Duschl
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