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Mittwoch, April 24, 2024

„Heiratsvermittlung“ bei Ameisen

Lesestoff

Forscher der ostbayerischen Universität Regensburg liefern spektakuläre Ergebnisse über Datingstrategien im Reich der emsigen Insekten

Regensburg (obx) – Den richtigen Paarungspartner zu finden ist eine der wichtigsten Aufgaben im Leben von Tieren. Während viele Pflanzen dabei auf die Mitwirkung bestäubender Insekten angewiesen sind, findet die Partnerwahl bei Tieren generell ohne Hilfe eines vermittelnden Dritten statt. Ganz anders bei der Ameise Cardiocondyla elegans in Südfrankreich: Hier transportieren Arbeiterinnen Jungköniginnen aus dem eigenen Nest in die Erdnester anderer Kolonien, wo sie sich mit fremden, flügellosen Männchen verpaaren können.

Die zwei bis drei Millimeter kleinen Arbeiterinnen tragen die Jungköniginnen huckepack über mehrere Meter ganz gezielt zum nadelstichgroßen Eingang einer anderen Kolonie, in den sie sie dann hineinfallen lassen. Das haben Forscher der ostbayerischen Universität Regensburg und der südfranzösischen Universität Tours jetzt herausgefunden. Der Grund dafür: Durch diesen Transfer wird Inzucht vermieden. Das zeigen nach den Worten von Professor Dr. Jürgen Heinze vom Lehrstuhl Zoologie und Evolutionsbiologie der Regensburg Uni Untersuchungen.  Arbeiterinnen suchen, so die Wissenschaftler aktuell in einem Artikel in der Fachzeitschrift Communications Biology, offensichtlich nur ganz bestimmte Empfängerkolonien aus. Wie sie diese auswählen, ist bisher noch ungeklärt. „Von allen farbprächtigen und bizarren Varianten der sexuellen Selektion bei Tieren kommt das Verhalten von Cardiocondyla elegans der Eheanbahnung und Heiratsvermittlung beim Menschen am nächsten“, schreiben Professor Dr. Jürgen Heinze und seine Doktorandin Mathilde Vidal. 

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