Oberbürgermeister Jürgen Dupper setzt sich weiter für Ausweitung der Betriebszeiten am Stützpunkt von Hubschrauber Christophorus Europa 3 in Suben ein
Kürzlich besuchte Oberbürgermeister Jürgen Dupper den Luftrettungsstützpunkt in Suben, um sich vor Ort zusammen mit österreichischen Mandatsträgern über die aktuelle Situation zu informieren. Insbesondere wurde auch die seit Jahren geforderte Betriebszeitenausweitung des Rettungshubschraubers thematisiert. Die zuständige Landesrätin in Österreich hat nun angekündigt, dass eine Ausweitung der Randzeiten für den Sommer 2026 vorgesehen ist. Sowohl der Oberbürgermeister als auch der Passauer Landrat und die Bundes- bzw. Landtagsabgeordneten von CSU, SPD und Freien Wähler setzen sich seit vielen Jahren für die Ausweitung der Einsatzzeiten der Luftrettung ein. Mit der neuen Ankündigung kommt man dieser Forderung ein Stück näher.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Luftrettung mit dem Christophorus 3 hat sich bestens hier in unserem Raum etabliert. Für die Bevölkerung ist es gut zu wissen, dass in Notfällen schnell und effektiv Hilfe geleistet werden kann, wenngleich auch eine Erweiterung der Einsatzzeiten erforderlich ist. Mein Dank gilt vordergründig allen Besatzungsmitgliedern, die mit ihrem Einsatz das Sicherheitsnetz aller hier lebenden Menschen deutlich verdichten.“
Der Standortleiter Johannes Schöffel erläuterte, dass in den Sommermonaten der Dienst in Suben von der ÖAMTC Flugrettung übernommen wird. In den Wintermonaten werden die Hubschrauber dagegen für zusätzliche Standorte in den zahlreichen Skigebieten in Österreich benötigt. Ab November kommt daher für das Winterhalbjahr die ADAC-Luftrettung mit einer eigenen Maschine zum Einsatz. So ergänzen sich die beiden Flugbetriebe bestens. Das Einsatzgebiet erstreckt sich über den Großraum Passau bis hin zum oberösterreichischen Innviertel. Das bedeutet, dass das Team der Luftrettung für die Gesundheit von nahezu einer Million Menschen zur Verfügung steht.
Schöffl erklärte, dass die Mannschaft in der Regel von 7.00 Uhr morgens bis zur Abenddämmerung (etwa 30 Minuten nach Sonnenuntergang) einsatzbereit ist und nach Eingang der Alarmierung innerhalb von drei Minuten startklar ausrückt, um den Notarzt zum Patienten zu bringen. Das hat zur Folge, dass der Hubschrauber im
Sommer länger eingesetzt werden kann, als im Winter. Ein bedeutender Schritt in Richtung eines 24-Stunden Betriebes wäre die Ausweitung der Randzeiten. Besonders in den Wintermonaten ließen sich so auch die unfallträchtigeren Hauptverkehrszeiten nach Einbruch der Dunkelheit abdecken. Voraussetzung dafür wäre allerdings unter anderem die Ausrüstung der ADAC-Hubschrauber mit Nachtsichttechnik sowie eine entsprechende Schulung des Personals. Die Hubschrauber des ÖAMTC am Standort Suben verfügen bereits über Nachtsichtbrillen.
Die wesentlichen Vorteile eines Hubschraubers sind zudem seine Einsatzgeschwindigkeit und seine Unabhängigkeit von Verkehrsstaus und witterungsbedingten Straßenverhältnissen. Nicht selten entscheiden bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder schweren Verletzungen nach Unfällen Minuten über Leben und Tod. Die kurzen Transportzeiten auf dem Luftweg sowie der vibrationsarme Flug minimieren zusätzlich das Transportrisiko und verbessern die therapeutischen Chancen der meist kritisch kranken Patienten.
Der länderübergreifende Rettungshubschrauber ist fester Bestandteil in den Alarmplänen. Je nach Meldebild fordert der Disponent auf Vorschlag des Einsatzleitsystems die Luftretter gleich bei Alarmierung der bodengebundenen Einsatzkräfte mit an. Der optimierte Ablauf kommt dann wiederum dem Patienten zugute, da keine wertvolle Zeit verloren geht.
Der Rettungshubschrauber „Christophorus Europa 3“ wurde 2024 zu 1.543 und 2025 bis dato zu 1.207 Einsätzen alarmiert. Diese verteilen sich jeweils etwa zur Hälfte auf Bayern und Österreich. Bereits seit dem Jahr 2002 gibt es zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Oberösterreich die Vereinbarung, einen grenzüberschreitenden Luftrettungsdienst als europäisches Modellprojekt einzusetzen und dafür einen gemeinsamen Stützpunkt in Suben zu betreiben. 2015 wurde zu diesem Zweck ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen dem Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF) und den zuständigen Tochterfirmen von ADAC und ÖAMTC abgeschlossen.




