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Dienstag, April 30, 2024

Einsatzfahrzeug „Kindernotfall“ jetzt auch im Landkreis Rottal-Inn

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Kinderklinik Dritter Orden Passau weitet Angebot der (Notfall-)Versorgung an Rottal-Inn Klinik in Eggenfelden aus

Bereits seit nunmehr drei Jahren profitieren Eltern und Neugeborene in der Geburtshilflichen Abteilung der Rottal-Inn Kliniken in Eggenfelden von der Kooperation mit der Kinderklinik Dritter Orden Passau. „Das gemeinsame Abkommen ist seither ein wahrer Gewinn für unsere Region – für die Familien, die hier leben“, betont Landrat Michael Fahmüller. So übernehmen Ärzte der Kinderklinik in Passau seit dem Jahr 2020 die Betreuung von Neugeborenen in der Klinik Eggenfelden. „Es ist werktäglich ein erfahrener Arzt im Bereich der Neugeborenen-Medizin in der Geburtshilflichen Abteilung anwesend, unter anderem um Vorsorge-Untersuchungen wahrzunehmen und natürlich auch, um Eltern bei Fragen zur Verfügung zu stehen. Weiter unterstützen wir seitens der Kinderklinik das Team der Kliniken Eggenfelden im Bereich der Notfallversorgung bei Neugeborenen“, erklärt Kinderklinik-Oberarzt Dr. Benedikt Steif. So steht beispielsweise ein Rund-um-die-Uhr-Telefon für die Kliniken Eggenfelden von Spezialisten der Kinderklinik zur Verfügung. Die Einrichtung in Passau ist ausgewiesener Spezialist in der Betreuung von Neu- und Frühgeborenen als sogenanntes Level-1-Zentrum und wurde für die Versorgungskonzepte von kranken Neu- und Frühgeborenen sowohl vom Bayerischen Staatsministerium als auch von Elternorganisationen ausgezeichnet.

Betreuung im Bereich der Notfallversorgung von Neugeborenen weiter optimiert

Mit über 700 Neugeborenen pro Jahr zählt die Klinik in Eggenfelden zu den größeren Geburtshilflichen Abteilungen ohne Kinderklinik in Bayern. „Uns war es auch vor diesem Hintergrund ein Anliegen, die Betreuung vor allem im Bereich der Notfallversorgung von Neugeborenen weiter zu optimieren“, betont Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und verweist in diesem Zusammenhang auf die Durchführung von speziellen Reanimationsschulungen für das Klinikpersonal in Eggenfelden sowie die Einführung der telemedizinischen Betreuung: „Letzteres bedeutet konkret, dass der Kreissaal in Eggenfelden mit entsprechend technischem Equipment ausgestattet ist. So kann sich bei Notfällen einer unserer Intensivmediziner aus der Kinderklinik direkt per Video hinzuschalten und das Team in Eggenfelden entsprechend anleiten“. Damit ist auch im Bereich Rottal-Inn die Versorgungssicherheit für Mutter und Kind weiter optimiert. „Die aktuelle telemedizinische Betreuung in ihrer jetzigen Konfiguration haben wir im Juli 2021 ins Leben gerufen und installiert. Nun möchten wir unsere Erfahrungen aus dieser Machbarkeitsstudie wissenschaftlich evaluieren und Verbesserungsmöglichkeiten ausloten, um diese dann rasch umsetzen zu können“, so Dr. Benedikt Steif. Hierzu hat sich die Klinik als versorgendes Perinatalzentrum Level-1 von klinischer Seite kommend mit Digital Health Experten von der THD, genauer dem European Campus Rottal-Inn, zusammengetan. Im Rahmen einer Master-Arbeit wird nun die Situation bewertet und Verbesserungsmöglichkeiten werden evaluiert.

Kindernotfall-Einsatzfahrzeug auch im Landkreis Rottal-Inn im Einsatz

Nun wird die Notfallversorgung um einen weiteren Baustein komplementiert. „Mit dem Einsatz des neuen Fahrzeugs ‚Kindernotfall‘ können unsere Intensivmediziner bei Notfällen noch schneller im Kreissaal sein“, erklärt Chefarzt Prof. Keller. „Gerade bei Neu- und Frühgeborenen, die außerhalb des Bereichs der Passauer Kliniken (Perinatalzentrum Level-1) auf die Welt kommen, gilt es im Notfall schnell einsatzbereit zu sein, um ihr Leben zu retten oder auch schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden. Wenn ein Neugeborenes zum Beispiel Sauerstoffmangel bei der Geburt hat, zählt jede Minute bis ein Neugeborenenspezialist vor Ort ist“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller die Intention hinter dem Einsatzfahrzeug. Weiter kommt das Kindernotfallfahrzeug bei lebensbedrohlichen Situationen zum Einsatz, wenn die Notärzte im Landkreis Rottal-Inn Unterstützung von den Intensivmedizinern der Kinderklinik anfordern. „Das ist ein echter Mehrwert für die Familien bei uns. Mit diesem Fahrzeug kann viel Zeit eingespart und damit Leben gerettet werden“, freut sich Landrat Michael Fahmüller über das neue lebenswichtige Angebot. Um weitere wertvolle Minuten einzusparen und weil kein Fahrer vorgehalten werden kann, fahren freiwillige Ärzte und Pflegende der Intensivstation das Fahrzeug. „Sie wurden dazu entsprechend den Anforderungen durch uns Rettungsdienste geschult. Denn ein Einsatzfahrzeug zu fahren, ist kein Kinderspiel“, erklärt Keller weiter.

Das Fahrzeug wird von den Hilfsorganisationen, dem BRK und den Maltesern betrieben. Anschaffungs- und Betriebskosten werden derzeit von der Stiftung Kinderlächeln getragen, die den Einsatz damit überhaupt erst ermöglicht. Denn auch, wenn das Fahrzeug für die nächsten vier Jahre durch die großartige Unterstützung von AVP Autoland, die rund 22.000 Euro für das laufende Leasing aufbringen und auch den Einbau von Funkgerät und die Beklebung des Fahrzeugs übernommen haben, gesichert ist – die laufenden Kosten, wie Versicherung und Wartung müssen von der Stiftung Kinderlächeln übernommen werden, ebenso die notfallgerechte Erstausstattung des Fahrzeugs.

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