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Freitag, April 19, 2024

„Sie sind zwar vorsichtig, aber nicht ängstlich“

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Malteser kontaktieren telefonisch ihre Mitglieder

Passau/Altötting. In Zeiten von Corona denken die Malteser auch an ihre betagten Mitglieder. Alle Unterstützer ab Jahrgang 1940, zunächst aus der Stadt Passau sowie der Stadt und dem Landkreis Altötting, von denen eine aktuelle Telefonnummer vorliegt, rufen Mitarbeiterinnen der Malteser an und fragen, ob sie Hilfe brauchen.

Von Passau aus erfüllt diese Aufgabe unter anderem die Verwaltungsmitarbeiterin Jasmin Arnoschi, den Altöttinger Bereich hat die dortige Dienststellenleiterin Elvira Dittler übernommen. Mehr als 400 Namen und Telefonnummern stehen sowohl auf der Passauer, als auch auf der Altöttinger Liste. Die Resonanz auf die Anrufe ist zu fast einhundert Prozent sehr positiv.

Jasmin Arnoschi erklärt, wie die telefonischen Kontakte ablaufen: „Zunächst bedanken wir uns für die Unterstützung als Förderer, um dann unsere Unterstützung anzubieten, weil gerade jetzt die älteren Menschen oft isoliert sind.“

Sowohl Jasmin Arnoschi als auch Elvira Dittler haben die Erfahrung gemacht, dass viele der Mitglieder von Kindern, Enkelkindern oder Nachbarn versorgt werden, andere leben im Seniorenheim und haben dort alles, was sie brauchen. „Die meisten sind durch Familie, Radio oder Fernsehen auch gut über die Lage sowie die Abstandsregeln und Hygienevorschriften informiert“, so Jasmin Arnoschi weiter.

Trotzdem nehmen viele von ihnen gerne das Angebot an, dass ihnen die Malteser Verhaltenstipps und wichtige Telefonnummern zusenden, weiß Jasmin Arnoschi: „So haben sie eine Zusammenfassung von wichtigen Informationen in der Hand und vielleicht steht da auch etwas, was sie vorher noch nicht gewusst haben.“ Den Briefen legen die Malteser auch das Malteser-Gebet bei.

Die Altöttinger Dienststellenleiterin Elvira Dittler ruft Mitglieder aus Stadt und Landkreis Altötting an (Foto: Dittler)

Für die 20-jährige Jasmin Arnoschi sind diese vielen Telefongespräche mit älteren Menschen eine völlig neue Erfahrung. „Man merkt schon am Telefon und es freut einen, dass viele Menschen in dem Alter noch fit sind und dass die meisten sehr lebensfroh klingen. Sie sind zwar vorsichtig, aber nicht ängstlich. Sie freuen sich auch sehr über die Anrufe. Das zaubert einem selbst ein Lächeln ins Gesicht, wenn man hört, dass sie so gut drauf sind.“

Fast dieselben Erfahrungen wie Jasmin Arnoschi in Passau macht auch Elvira Dittler in Altötting und Umgebung. Auch hier sind viele Förderer gut vernetzt und versorgt, auch hier kommen die Anrufe sehr gut an. „Danke, das freut uns aber, dass sie sich um uns kümmern“, hört auch sie immer wieder.

Wie auch in Passau gehen allerdings viele Senioren selbst einkaufen. „Das finde ich nicht gut und das sage ich ihnen auch immer“, erklärt Elvira Dittler. Obwohl sie um einiges mehr an Lebenserfahrung mitbringt als die Passauer Kollegin, wird diese Aktion auch für Elvira Dittler nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

So hat einer der Angerufenen vor einiger Zeit Hilfe bei den Maltesern in der Bahnhofstraße gesucht – und gefunden. Mit einer Kollegin hat ihm Elvira Dittler einen speziellen Gürtel für einen Leistenbruch angelegt. „Er war so begeistert von unserer ‚Behandlung“, dass er uns danach Pralinen vorbeigebracht hat. Beim Anruf haben wir uns beide gleich wieder daran erinnert“, erzählt Elvira Dittler. „Und ein Herr möchte mich einmal hier in der Dienststelle besuchen, um mich persönlich kennenzulernen“, berichtet sie schmunzelnd.

Neben dieser groß angelegten Telefonaktion für Mitglieder halten die Malteser auch telefonischen Kontakt mit den Ehrenamtlichen des Besuchsdienstes und mit den Besuchten sowie den Ehrenamtlichen des mobilen Bücherlieferdienstes MEB-Mobil und den Nutzern dieses Dienstes und außerdem mit den Besuchern des Seniorentreffs in Passau.

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