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Mittwoch, April 24, 2024

Rangliste der Pressefreiheit

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Journalistinnen und Journalisten unter Druck von vielen Seiten

Die Rangliste der Pressefreiheit 2020 von Reporter ohne Grenzen (RSF) macht deutlich, dass Journalistinnen und Journalisten nur unter großen Risiken unabhängig berichten können; immer dreister auftretende autoritätre Regime, repressive Gesetze gegen vermeintliche Falschmeldungen, populistische Stimmungsmache und die Erosion traditioneller Medien-Geschäftsmodelle stellen die Pressefreiheit weltweit in Frage.

„Die Corona-Pandemie bündelt bestehende repressive Tendenzen weltweit wie ein Brennglas. Die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit zeigt, dass schon vor der aktuellen Krise erschreckend viele Regierungen und politische Kräfte in ganz unterschiedlichen Ländern bereit waren, die Pressefreiheit ihrem Machtstreben unterzuordnen“, sagte die Vorstandssprecherin von Reporter ohne Grenzen, Katja Gloger. „Wer freien Zugang zu unabhängigen Informationen auch künftig sicherstellen will, muss sich gerade in schwierigen Zeiten dafür starkmachen, dass Journalistinnen und Journalisten ungehindert recherchieren und berichten können.“

Weniger Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland

In der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit hat sich Deutschland um zwei Plätze vom 13. auf den 11. Rang verbessert. Die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalistinnen und Journalisten ist deutlich gesunken. Dies vor allem deshalb, weil es 2019 keine rechtspopulistische Proteste von vergleichbarer Dimension wie im Spätsommer 2018 in Chemnitz und Köthen gab. Mindestens 13 tätliche Angriffe auf Medienschaffende zählte RSF 2019, 2018 waren es noch mindestens 22. Daneben gab es viele erschreckende Beispiele für verbale Angriffe und Einschüchterungsversuche gegen Journalistinnen und Journalisten.

(Quelle: Reporter ohne Grenzen)

Bedenklich für die Pressefreiheit waren in Deutschland 2019 auch Gesetzesinitiativen, die vorsahen, die Nutzung populärer Verschlüsselungs- und Anonymisierungsdienste zu kriminalisieren sowie deutsche Geheimdienste ohne richterliche Anordnung zum Hacken und Ausforschen der Computer, Server und Smartphones von Medienschaffenden zu ermächtigen. Solche Gesetze würden den Informanten- und Quellenschutz weitgehend aushöhlen.

Weitere Information unter www.reporter-ohne-grenzen.de

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