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In der Trauer nicht allein

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KDFB-Trauerbegleiterinnen bleiben in der Corona-Krise an der Seite der Trauernden

Passau, 01.04 2020 – Starke Unsicherheit, Sorgen, wie es künftig weitergeht, der Verzicht auf soziale Kontakte und damit verbunden Gefühle der Einsamkeit: Die Corona-Krise und die nötigen Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, setzen sehr vielen Menschen zu. Besonders schwierig ist diese Zeit auch für Trauernde, die neben allen aktuellen Problemen auch noch den Verlust eines lieben Menschen verarbeiten müssen. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in der Diözese Passau möchte diesen Frauen und Männern zur Seite stehen.

„Es ist uns sehr wichtig, die Trauernden gerade jetzt nicht alleine zu lassen“, betont Geschäftsführerin Kathrin Plechinger. Zwar können derzeit keine Gruppentreffen stattfinden, doch die ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen setzen ihre Arbeit weiterhin fort und bieten Einzelgespräche an. „Es ist uns ein Herzensanliegen, dass die Trauernden darauf vertrauen können: Da ist jemand, der verlässt mich jetzt nicht“, erklärt Trauerbegleiterin Birgit Czippek. Sie kennt die Sorgen und Nöte der Trauernden und weiß genau, dass die derzeitige Krisenzeit für sie eine besondere Herausforderung darstellt. „In der bisher gefühlt sicheren äußeren Welt wankt es – genau wie in der inneren Welt der Trauenden. Nichts ist mehr so, wie es war“, so Czippek. Selbstverständlich werden bei den Einzelgesprächen die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten. Der Raum in der KDFB-Geschäftsstelle, in dem die Trauereinzelgespräche stattfinden, ist groß genug, so dass der nötige Abstand zueinander gewährleistet werden kann. Wer allerdings lieber in der Natur unterwegs sein möchte, wird auch dabei gerne von Birgit Czippek und ihren Kolleginnen begleitet. „Im Gehen kommt etwas in Fluss, man ist in Bewegung – das ist ganz wichtig, denn Stagnation ist in der Trauer nicht günstig. Auf dem Weg können Trauernde zudem das Gesprochene hinter sich lassen“, betont Czippek, die unterwegs in der Natur natürlich auch den nötigen Sicherheitsabstand wahren und sich zugleich der trauernden Person zuwenden kann. „Zudem kann ich beispielsweise empfehlen, kurz innezuhalten und den Kopf nach oben in Richtung Himmel zu strecken. Das bewirkt viel Gutes in Trauernden, denn das richtet ja auf, wenn wir nach oben schauen. Zudem wird uns in der Natur eine bunte Mischung an Sinneseindrücken geschenkt.“ Sollten Trauernde, die Unterstützung wünschen, allerdings lieber komplett auf ein persönliches Treffen verzichten, ist auch das kein Problem. Die Trauerbegleiterinnen stehen telefonisch zur Verfügung. Grundsätzlich ist es ihnen ein Anliegen, die Trauernden zu ermutigen, all ihre Ängste und Sorge zu benennen. „In der jetzigen Zeit kommen auch viele Urängste auf. Es ist wichtig, sich diese Ängste und unsere Gefühle genau anzusehen und konkret zum Ausdruck zu bringen“, so Czippek. Denn durch das Benennen werde vieles klarer. Heilsam sei zudem, die Angst anzunehmen. „Die Angst darf da sein. Denn alles, was man verdrängt, kommt irgendwann wieder.“ Gelingt es, die Angst und andere negativeEmotionen zuzulassen, auszuhalten und anzunehmen, könnten sie sich verwandeln.

Vertrauliche Einzelgespräche können individuell vereinbart werden. Trauernde wenden sich dazu an die Mitarbeiterinnen in der KDFB-Geschäftsstelle am Ludwigsplatz 4 (Telefon 0851 36361 oder E-Mail kdfb.passau@bistum-passau.de).

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