Im Januar ist es schon gute Tradition, weniger Fleisch und dafür mehr gesundes Obst und Gemüse zu essen. Das funktioniert vor allem deshalb, weil es inzwischen Tausende köstlicher Rezepte gibt
Straelen. Unser Leben ist geprägt von ganz unterschiedlichen Trends. Viele davon sind Eintagsfliegen, werden kurz überall hochgelobt und dann auch wieder fallengelassen. Dass etwas von Dauer ist, merkt man häufig daran, dass sich ein eigener Name dafür durchsetzt. So ist es auch mit dem „Veganuary“, der Wortneuschöpfung aus vegan und dem englischen Wort für den Monat Januar. Nur wenige wissen, dass hinter diesem Begriff eine internationale Organisation steckt, die Menschen überall auf der Welt dazu ermutigen möchte, im Januar eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren und dies am besten auch im Rest des Jahres fortzusetzen.
Der Veganuary hat sich allerdings unabhängig davon inzwischen ziemlich verselbstständigt. Was einst ein guter Vorsatz war, ist heute ein nachhaltiger Trend. Immer mehr Menschen achten – gerade nach den genussreichen Feiertagen, aber nicht nur dann – auf eine leichtere Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Sie essen einfach weniger Fleisch oder streichen tierische Produkte gleich ganz von ihrem Speiseplan.
Noch vor zehn oder gar zwanzig Jahren war das kein leichtes Unterfangen, denn zu unserem typischen Speiseplan gehörten tierische Produkte einfach immer dazu. Sich (zumindest vorübergehend) vegan zu ernähren, war damals noch einer der typischen guten Absichten fürs neue Jahr, deren Erfüllung schon an den Umständen scheitern musste. Die Frustration war vorprogrammiert. Seither hat sich sehr viel verändert. Und was früher hauptsächlich mit Verzicht zu tun hatte, ist heute der reine Genuss. Aus einem guten Vorsatz wurden mit der Zeit 1000 gute Gründe, noch mehr Obst und Gemüse in seinen Speiseplan einzubauen. Denn viele tierische Produkte lassen sich recht einfach durch pflanzliche austauschen. Jeder kennt Tofu als Fleisch-Ersatz, aber auch rote Linsen funktionieren als Hackfleisch gut. Statt Butter kann man zum Anbraten auch ein gutes Pflanzenöl nehmen, Sojamilch oder Milch aus anderen Nüssen und Getreide sind bereits weit verbreitet und ein mildes Nussmus ersetzt die Sahne. Zum Frühstück passt ein veganer Brotaufstrich aus Avocado oder Linsen. Und beim Backen von süßem Kuchen und Co. machen eine reife Banane oder Apfelmus den Teig ebenso saftig und fluffig wie Eier.
Die Zahl veganer Rezepte ist also heute schier unendlich. Vor allem angesagte Foodblogs sorgen dafür, dass täglich weitere Köstlichkeiten dazu kommen. Viele kulinarische Klassiker erleben in veganer Form ihr Comeback, so wie Linsenbolognese, eine raffinierte Kürbis-Carbonara oder eine scharfe Tortillasuppe. Und auch zum Frühstück kann man schon lecker, gesund und vegan starten – zum Beispiel mit einem Kokosporridge. Solche und viele weitere vegane und auch vegetarische Rezepte von kreativen Foodbloggern finden sich in der Ideenküche der Initiative „1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Wer hier eintaucht, merkt, dass es keinen guten Vorsatz braucht, um Obst und Gemüse in vollen Zügen zu genießen.