3.1 C
Hutthurm
Donnerstag, März 28, 2024

Dschungel-Feeling im Winter

Lesestoff

Zimmerpflanzen gehören zu einem wohnlich gestalteten Zuhause einfach dazu: ob im Wohnzimmer oder Home-Office. Mit pflegeleichten Trendsorten und Evergreens ist uns das Leben auch drinnen „grün“

Straelen. Die meisten Menschen verbringen im Moment mehr Zeit in ihrem Haus oder ihrer Wohnung – und draußen lockt nur wenig Grün. Deshalb ist es umso wichtiger, sich das grüne Leben nach Hause zu holen. Blätter und Blüten bringen die Natur ins Haus, wirken ausgleichend auf die Stimmung und sorgen für eine bessere Raumluft. Gerade besonders im Trend ist der „Urban Jungle“: Statt einzelne Töpfe verloren in den Raum zu stellen, kombiniert man mehrere Pflanzen und schafft stimmige Bilder. Fast wie in einem Wintergarten – nur auf kleinerem Raum. Welche Pflanzen sich gut dafür eignen, wissen die Pflanzenexperten der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“.

Der Winter ist auch für Pflanzen in Innenräumen eine schwierige Zeit. Im Sommer kann man recht einfach für gute Bedingungen sorgen: Auch lichthungrige Pflanzen erhalten dann genug Sonne – ob im Haus oder draußen – und durch Lüften oder gelegentliches Besprühen lässt sich auch die Luftfeuchtigkeit gut kontrollieren. Im Winter dagegen ist es draußen kalt, die Tage sind kurz und weniger hell. Trockene Heizungsluft macht den meisten Pflanzen zusätzlich zu schaffen.

Um sich auch in der dunkleren Jahreszeit mit Grün umgeben zu können, sollte man die Herkunft der Zimmer- und Kübelpflanzen kennen und auf ihre Anforderungen reagieren. Gut geeignet sind oft Arten, die aus den Tropen oder Subtropen stammen und es ganzjährig warm und hell mögen. Grundsätzlich gilt aber meist: Je wärmer es ist, desto mehr Sonne brauchen die Zimmerpflanzen. Im Winter muss man sie daher unter Umständen näher ans Fenster rücken oder mit einer Tageslichtlampe nachhelfen. Einige Pflanzen kommen aber auch mit weniger Licht klar. Oft handelt es sich dabei um Dschungel- oder Waldbewohner, die auch an ihrem Naturstandort durch andere Pflanzen beschattet werden. Hier gibt es vor allem unter den Blattschmuckpflanzen einige pflegeleichte Exemplare. Die Pflanzenexperten verraten uns ihre Favoriten und geben Tipps zur Pflege.

Die Birkenfeige, oft einfach Ficus genannt (Ficus benjamini), hat anders als die meisten anderen Ficus-Arten recht kleine Blätter und zeigt damit als Zimmerpflanze einen hübschen baumähnlichen Wuchs. Sie mag es hell, aber ohne pralle Sonne. Bekommt sie im Winter zu wenig Licht bei zu hohen Temperaturen, kann es zum Blattabwurf kommen. Auch auf starke Temperaturschwankungen oder Zugluft reagiert sie empfindlich. Trockene Heizungsluft verträgt sie dagegen ganz gut. Auch beim Gießen sollte die oberste Erdschicht ruhig zwischendurch abtrocknen. Achtung: Die Pflanze ist in allen Teilen leicht giftig und gibt bei Verletzungen einen Latex-haltigen Milchsaft ab.

Unter anderem sorgen hier Birkenfeige, Sansevierien und Monstera für Dschungel-Feeling (Foto: Blumen – 1000 gute Gründe)

Derzeit sehr gefragt ist ein weiterer Vertreter der Ficus-Familie: Die Geigenfeige (Ficus lyrata) hat übergroße, glänzende Blätter und ansonsten ähnliche Ansprüche wie die Birkenfeige. Sie sollte allerdings nicht austrocknen und freut sich über gelegentliches Ansprühen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Da sich auf den großen Blättern leicht Staub sammelt, ist ein gelegentliches Abwischen mit einem leicht feuchten Lappen empfehlenswert.

Mit großen Blättern begeistert auch die Monstera (Monstera deliciosa), eine weitere Trendpflanze. Ihren zweiten Namen Fensterblatt verdankt sie den interessanten Löchern in den Blättern. In der Natur wächst die Monstera mit ihren Luftwurzeln an anderen Bäumen hoch – entsprechend verträgt sie auch etwas schattigere Standorte. Sie wird aber um so schöner, je mehr Licht sie von allen Seiten bekommt. Volle Sonne sollte man vermeiden, ebenso ist sie empfindlich gegen Staunässe. Am besten ist es, wenn man regelmäßig, aber nicht zu viel gießt, die Pflanze gelegentlich mit Wasser ansprüht und die Blätter abwischt.

Mit seinen langen Blattschöpfen und dem verholzenden Stamm hat der Drachenbaum (Dracaena) eine interessante Wuchsform, die an heißes Klima und Palmen erinnert. Entsprechend mag es der Drachenbaum auch ganzjährig warm und hell. Volle Sonne und Trockenheit verträgt er aber nicht. Beim Gießen heißt das: regelmäßig prüfen, ob die Erde schon angetrocknet ist und immer leicht feucht halten. Eine hübsche Variante des Drachenbaums ist der Bambus-Drachenbaum (Dracaena surculosa), der mit seinen zahlreichen Trieben und in Gruppen angeordneten Blättern tatsächlich dem namensgebenden Bambus ähnlich sieht. Vorsicht mit kleinen Kindern und Haustieren: Alle Drachenbäume gelten als leicht giftig.

Ein Glücksfall für alle, die sich um ihre Pflanzen so wenig wie möglich kümmern möchten oder Anfänger sind, ist die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia). Ihre fleischigen grünen Sprossen und die festen glänzenden Blätter deuten es schon an: die Zamiokulkas kann Wasser speichern und muss daher nur gelegentlich gegossen werden und hat auch keine Probleme mit trockener Heizungsluft. Bei Zimmertemperatur und einem Platz ohne direkte Sonne fühlt sie sich ganzjährig im Zimmer wohl. Schaden verursachen nur Staunässe und Kälte. Wie alle Pflanzen aus der Familie der Aronstabgewächse ist auch die Glücksfeder leicht giftig.

Ebenfalls extrem pflegeleicht ist der Bogenhanf (Sansevieria). Die heutigen Zuchtformen zeigen ihre langen, direkt aus dem Bogen treibenden Blätter in vielen Größen, mit Mustern oder verschiedenen Schattierungen von Grün. Für jeden Stil das richtige – und für jeden Standort sowieso, denn der Bogenhanf ist wirklich ungewöhnlich anspruchslos. Am liebsten mag er helle Plätze, toleriert sogar direkte Sonne und sollte lieber zu trocken als zu nass gehalten werden. Aber auch im Schatten hält er sich robust.

Mit großen Blättern oder bizarrem Wuchs schaffen diese Pflanzen als einzelne große Exemplare oder kleine Gruppen ein wahres Dschungel-Feeling. So kann man mit einfachen Mitteln selbst in einer kleinen Wohnung eine Art Wintergarten einrichten. Unter dem Stichwort „Urban Jungle“ findet man im Internet vielfältige Anregungen, exotische Pflanzen zu kombinieren und dekorieren.

Weitere DIY-Ideen sowie Informationen rund um Blumen und Pflanzen hat die Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge