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Donnerstag, April 25, 2024

Lebenshilfe: Flexible Hilfen für pflegende Angehörige erhalten

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Zum Internationalen Tag der Pflege am vergangenen 12. Mai

Pflegende Angehörige brauchen verlässliche und flexibel einsetzbare Hilfen – in Corona-Zeiten dringender denn je. „Deshalb begrüßt die Lebenshilfe Bayern, dass die Online-Petition ‚Versicherungspflege muss flexibel bleiben‘ zur geplanten Pflegereform auf Bundesebene bereits die 50.000-Stimmen-Marke übersprungen hat“, so die Landesvorsitzende Barbara Stamm zum Tag der Pflege 2021.

Pflegereform am Bedarf vorbei

Gemeinsam mit anderen Fachverbänden für Menschen mit Behinderungen kritisiert die Lebenshilfe, dass durch die Pflegereform der flexible Einsatz der Verhinderungspflege eingeschränkt werden soll. Danach könnte das Budget für die Verhinderungspflege nur noch zu 40 Prozent und nicht nach Bedarf für stundenweise Entlastung genutzt werden. Diese ist aber für Familien mit behinderten oder chronisch kranken Kindern besonders wichtig. Die Reform ginge damit am Bedarf dieser Familien vorbei. Die Online-Petition wurde vom Netzwerk für Senioren-Assistenz aus dem Kreis Plön bei Kiel gestartet. Sie hat mit über 50.000 Stimmen das Quorum für eine Eingabe in den Petitionsausschuss des Bundestags erreicht.

Was ist Verhinderungspflege?

Die Verhinderungspflege kann von privaten Pflegepersonen genutzt werden, wenn sie selbst „verhindert“ sind, also etwa wegen Krankheit oder Urlaub an der Pflege „gehindert“ werden. Sie ist als Entlastung gedacht und beträgt pro Jahr derzeit bis zu 2.418 Euro. Verhinderungspflege kann z.B. durch Freunde oder Nachbarn oder durch Familien-Unterstützende Dienste erbracht werden. Verhinderungspflege ist bisher völlig flexibel einsetzbar – je nach Bedarf für Stunden, Tage oder Wochen. Die Reform sieht nun zwar insgesamt 3.300 Euro pro Jahr für Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege vor. Von dem Betrag dürften aber nur noch 40 Prozent, also 1.320 Euro, für stundenweise Entlastung eingesetzt werden. Das sind über 1.000 Euro weniger, als derzeit möglich ist.


Lebenshilfe-Landesverband Bayern

Unter dem Motto „Miteinander – Wir gestalten Teilhabe“ setzt sich der Lebenshilfe-Landesverband Bayern seit fast 60 Jahren als Dachorganisation der bayerischen Lebenshilfen insbesondere für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien ein. Der Verband hat heute 160 Mitglieds-Organisationen. Diese unterstützen, fördern und begleiten über 40.000 Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Die Lebenshilfe hat ein umfassendes Netz kompetenter Hilfe aufgebaut – mit etwa 900 Einrichtungen, Diensten und Beratungsstellen. Vorsitzende der Lebenshilfe Bayern ist seit 2001 Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm. Die Lebenshilfe ist bundesweit aktiv als Elternverband und Selbsthilfe-Vereinigung, als Fachverband und Trägerin von Einrichtungen und Behindertenhilfe.

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