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Mittwoch, April 24, 2024

„Die Überforderung hat massiv zugenommen“

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MdL Taubeneder im Austausch mit Mutter/Vater-Kind-Kliniken zu erhöhtem Kurbedarf in Zeiten der Pandemie

Neuhaus am Inn/Passau. „Wir sind komplett ausgelastet – zumindest soweit wir dürfen“, macht Nadine Espey, Mitglied der Geschäftsleitung der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken, im Gespräch mit MdL Walter Taubeneder deutlich.

Der CSU-Stimmkreisabgeordnete hatte um einen Austausch gebeten, um sich über die aktuell vorherrschenden Situation zu erkundigen – zuletzt hatten die Kliniken der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind, unter anderem mit einem Standort in Neuburg am Inn im Landkreis Passau, stark unter den Corona-Einschränkungen gelitten. „Rückblickend waren die letzten 15 Monate mehr als spannend: Zunächst die volle Schließung, dann haben wir uns komplett umgekrempelt und uns sämtlichen Regelungen und Vorschriften gebeugt, aktuell wirtschaften wir mit der Minderbelegung im Rücken und das alles bei einer derzeit und voraussichtlich auch künftigen anhaltenden verstärkten Nachfrage“, fasst Espey die letzten Monate knapp zusammen. Man sei aktuell an die 80-prozentige Auslastung gebunden – „mehr dürfen wir einfach nicht annehmen und dass, obwohl wir uns vor Anfragen praktisch nicht retten können.“ Die Planungen für 2022 seien bereits angelaufen.

„Durch den zweiten Lockdown sind wir vor allem dank der Ausgleichszahlungen für Präventions- und Rehabilitationseinrichtungen stabil durchgekommen, jetzt hoffen wir allerdings, dass wir unsere Häuser bald wieder voll belegen dürfen – immerhin können wir ein absolut durchdachtes Sicherheits- und Hygienekonzept vorlegen“, gibt Nadine Espey dem Abgeordneten mit auf den Weg nach München. Sollten die bis zum 31. Mai 2021 befristeten Zahlungen darüber hinaus nicht verlängert werden, bestehe laut Espey ein wirtschaftliches Aus der Eltern-Kind-Kliniken. Nur wenn die Häuser wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden können, könne den Familien auch tatsächlich vollumfänglich geholfen werden und somit wieder wirtschaftlich unabhängig ihren Teil für die Gesellschaft leisten. Schließlich sei der Bedarf der Familien an einer Kur extrem hoch: „Wir spüren die massive Überforderung der Eltern. Mit Kurzarbeit, Homeoffice, Homeschooling und anderen Herausforderungen im Rahmen der Pandemie, hatten die Familien die letzten Monate teils schwer zu kämpfen und sind schlichtweg erschöpft. Die Eltern wollen wieder zur Ruhe kommen.“

Daher habe man sich im Rahmen der spezifischen Kurangebote für das kommende Jahr auch neue psychosoziale Therapieangebote zusammengestellt, die ein Familienleben in und nach der Krisenzeit zugeschnitten ist. „Wir setzen in unseren Angeboten stark auf die Eltern-Kind Interaktion, um die Bindung nachhaltig zu stärken“, erklärt Espey weiter. Das Konzept werde gut angenommen und auch die Zusammenarbeit mit den Kostenträgern – den Krankenkassen – laufe sehr gut.

Im Rahmen seines Besuchs zeigte sich MdL Taubeneder beeindruckt vom Engagement der Einrichtungen und dankte der Geschäftsführung stellvertretend für die den Einsatz und das Durchhaltevermögen des gesamten Teams. „Hier wird hervorragend gearbeitet“, so Taubeneder abschließend.

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