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Donnerstag, März 28, 2024

Internationaler Frauentag

Lesestoff

Die DGB-Jugend Niederbayern, die Jusos Niederbayern, die Grüne Jugend Ostbayern und die Linksjugend [solid] Niederbayern fordern jährlich zum Internationalen Frauentag am 08. März mehr Gerechtigkeit. Da dies in diesem Jahr leider nicht auf der Straße möglich ist, haben sich die Gruppen für eine Online-Aktion entschieden. Sie prangern an, dass die Pandemie die Errungenschaften der Frauenbewegung um Jahre zurückwirft. 

Die gegenwärtige Pandemie nagt auch an den Errungenschaften der Frauenbewegung. Ein Großteil des Homeschooling und der Kinderbetreuung wird von Frauen geleistet. Sie ziehen sich eher als Männer aus dem Erwerbsleben zurück, um für ihre Familie zu sorgen. Dies geschieht immer noch zu oft unhinterfragt. Von einer partnerschaftlichen Entscheidung über die Verteilung der Fürsorgearbeit kann keine Rede sein, so Kim Seibert von den Jusos Landshut. Im Erwerbsleben sind Frauen übermäßig in den nun als systemrelevant erachteten sozialen Berufen tätig. Sie leiden trotz des kurzzeitigen öffentlichen Beifalls noch immer unter schlechten Arbeitsbedingungen. Die Fluktuation des Personals in der Pflege ist immens. Da es immer schwerer fällt, in Deutschland Menschen für diesen wichtigen Beruf zu finden, werden zunehmend Frauen vor allem aus Osteuropa unter zum Teil falschen Versprechungen nach Deutschland gelotst. Diese arbeiten dann in der privaten häuslichen Pflege weit über die gesetzliche Normalarbeitszeit von acht Stunden täglich und sind ohne jegliche Absicherung ihren Agenturen und Gastfamilien ausgeliefert. Martin Birkner von der DGB-Jugend fordert kontrollierte Mindeststandards auch für Beschäftigte in der häuslichen Pflege. Es darf hier kein illegaler Niedriglohnsektor mit Sklaverei ähnlichen Zuständen entstehen, so Birkner. Nicht nur in diesem Kontext kommt es zu gewalttätigen Übergriffen auf Frauen, die immer noch eines unserer größten gesellschaftlichen Probleme darstellen. Jede dritte Frau ist in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Von Gewalt, die überwiegend von Männern ausgeübt wird. Wir müssen uns zum Ziel setzen, eine Gesellschaft zu werden, die Gewalt von Männern ächtet. Die Gründe für derartige Entgleisungen sind beim Mann und nicht bei der Frau zu suchen, so Melanie Demmelhuber für die Linksjugend. Nathalie Wäger von der Grünen Jugend Ostbayern führt an, dass die Landshuter Frauenhäuser seit Jahren überlastet sind. Die Bundesrepublik muss endlich die in der Istanbuler Konvention festgehaltenen Maßnahmen vollständig umsetzen. Gleichberechtigung ist für uns erst dann erreicht, wenn beide Geschlechter nicht nur auf dem Papier die gleichen Privilegien und Freiheiten haben, sondern diese auch gelebt werden können. 

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