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Donnerstag, April 18, 2024

Unterstützung für Senioren im Umgang mit digitalen Medien

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Seniorennetzwerk Ilzer Land holte sich Anregungen aus Waldkirchen

Thurmansbang / Waldkirchen. Der digitale Wandel ist voll im Gange und wurde gerade durch die Corona-Pandemie nochmals beschleunigt. Die Digitalisierung, auch abseits dieser Pandemie, bringt viele Vorteile mit sich – birgt aber auch Gefahren. Insbesondere auch für die ältere Bevölkerung, die mit den rasanten Veränderungen nicht mehr schritt halten kann und auch abgehängt wird. Um dies zu verhindern, wurde beispielsweise in Waldkirchen schon vor einigen Jahren das Projekt „Medientreff für die Generation 60+ – Senioren fit im Netz“ gestartet. Auch das Netzwerk der Seniorenbeauftragten und Beauftragten für Menschen mit Handicap im Ilzer Land sieht dringenden Handlungsbedarf und lud daher die Verantwortlichen des Projekts (Waldkirchen) zu einem Erfahrungsaustausch ein.

Martin Geier (Bürgermeister Schöfweg) und Martin Behringer (Bürgermeister Thurmansbang) sind im Ilzer Land-Bündnis für den Bereich Senioren & Menschen mit Handicap zuständig.

Renate Cerny, Seniorenbeauftragte der Stadt Waldkirchen führte zu Beginn des Treffens aus, dass die Digitalisierung immer mehr unser Leben prägen würde und die Senioren-AG Waldkirchen die älteren Generationen mit dem Projekt „Senioren fit im Netz“ unterstützen möchte. Kernelemente dabei wären Beratung, Problemlösung und gegenseitige Hilfe. Oberstes Ziel sei es, den Seniorinnen und Senioren ihre Scheu vor der digitalen Welt zu nehmen. Im Rahmen der vierzehntägigen Medienstammtische arbeiteten die Seniorinnen und Senioren mit ihrem eigenen digitalen Gerät. Ob Smartphone, Laptop oder Tablet, ob Einsteiger oder Fortgeschrittener, ob Android oder iOS – es gäbe verschiedene Gruppen, die von ehrenamtlichen IT-Paten betreut würden. Aufgrund von Corona kam es in Waldkirchen zu einem Stillstand. als Zwischenlösung wurden jedoch Videokonferenzen durchgeführt und eine wöchentliche Hotline für Fragen eingerichtet. „Es gibt großen Bedarf. Dem Online-Dialog gehört die Zukunft, und es ist wichtig, dass die Seniorinnen und Senioren nicht abgehängt und vor Ort unterstützt werden. Im Landkreis Freyung-Grafenau leben ca. 16.000 Seniorinnen und Senioren, und mit diesem Projekt können wir zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Bevölkerungsgruppe beitragen“, so Renate Cerny zum Abschluss ihres Vortrags.

Auch die Seniorinnen und Senioren im Ilzer Land, so war man sich einig, sollten möglichst bald im Umgang mit digitalen Medien unterstützt werden. Der erste Schritt zu einer solchen Umsetzung im Ilzer Land besteht nun darin, IT-Paten zu gewinnen. So soll bereits noch in den nächsten beiden Monaten ein Aufruf in den Gemeindeblättern aller zwölf ILE-Kommunen veröffentlicht werden. „Die Paten müssen keine IT-Spezialisten sein. Es reicht, wenn sie den Seniorinnen und Senioren alltägliche Dinge, wie beispielsweise das Schreiben einer Email oder einer WhatsApp-Nachricht, beibringen können – und das in möglichst einfachen Worten“, so Schmitt, Pate im Rahmen des Waldkirchner Projekts.

So will man beim nächsten Netzwerktreffen der ILE Ilzer Land e.V. bereits die ersten Rückmeldungen auf die Aufrufe in den Gemeindeblättern ausgewertet und gemeinsam mit den interessierten Paten die Orte sowie die Termine für die Seniorenkurse festgelegt werden. Die IT-Partner werden nicht alleine gelassen: Die Seniorenbeauftragten und Verantwortlichen der ILE Ilzer Land werden ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihnen auch eine kleine Einführung geben. Darüber hinaus wäre auch ein Austausch mit den Paten in Waldkirchen geplant.

So ruft jetzt das Ilzer Land dazu auf – sofern Interesse besteht – sich als IT-Pate in der eigenen Gemeinde bei der Geschäftsstelle der ILE Ilzer Land zu melden: 08555 407 6115 oder info@ilzerland.bayern.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war der Notfallpass. Dieser soll gemeinsam mit dem Landkreis Freyung-Grafenau und eventuell mit weiteren ILEn neu aufgelegt werden. Neben einem neuen Design würden auch neue Informationen aufgenommen, wie beispielsweise das Vorhandensein einer Corona-Schutzimpfung.

Martin Behringer verkündete zum Abschluss des Netzwerktreffens, dass die ILE Ilzer Land im Rahmen des Bundesförderprogramms „Smart Cities“ zum Zuge gekommen sei und derzeit die Vorbereitungen dafür laufen würden. „Mit Smart Cities stehen der ILE für einen Zeitraum von fünf Jahren sehr viele Fördermittel für die Digitalisierung zur Verfügung. Wir möchten nun schnellstmöglich in die Umsetzung starten und kleinere Projekte anpacken, wie z.B. digitale Anschlagtafeln in den Ortskernen oder eine Software zur Bürgerbeteiligung. Das Ilzer Land hat viele Partner an seiner Seite, die uns die nächsten fünf Jahre unterstützen werden“, so Behringer.

Dr. Carolin Pecho, 1. Bürgermeisterin der federführenden Gemeinde Ringelai, fügte noch hinzu, dass es sich dabei um ein 11 Millionen Euro Programm handeln würde und man 2021 im Freistaat Bayern Würzburg, Regensburg und das Ilzer Land ausgewählt wurden.

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