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Freitag, April 19, 2024

Millionenförderung für den Nahverkehr im Landkreis Freyung-Grafenau

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FRG erhält Zuschlag als „Modellprojekt zur Stärkung des ÖPNV“

Die Überraschung und die Freude im Landratsamt des Landkreis Freyung-Grafenau waren groß, als die Nachricht eintraf: Die Projektskizze des Landkreis wurde als eines von zwölf „Modellprojekten zur Stärkung des ÖPNV“ im Rahmen eines Förderaufrufs des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausgesucht. Mit der Folge, dass der Landkreis bis Ende 2024 bis zu rund neun Millionen Euro an Fördermitteln für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zur Verfügung gestellt bekommt. „Das ist ein Meilenstein für den ÖPNV im Landkreis“, freute sich Landrat Sebastian Gruber. Auf den Förderaufruf wurden sowohl der Landrat, als auch die Verwaltung über den Bayerischen Landkreistag aufmerksam. Zudem regten dankenswerterweise verschiedene Abgeordnete aus der Region eine Antragstellung des Landkreis an.

Die nun zugesagten Millionen will man unter anderem in den Ausbau des Liniennetzes, die Schaffung neuer Linien, eine bessere Vertaktung der vorhandenen Linien, in die Ausweitung der Rufbusse sowie in neue Mobilitätsangebote investieren. Im Bereich Digitalisierung steht die Beschaffung von neuen Bordrechnern für die Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freyung-Grafenau sowie die Installierung elektronischer Displays zur Fahrgastinformation an den größeren Umsteigepunkten an erster Stelle. Geplant ist auch die Einführung eines modernen bargeldlosen Bezahlsystems sowie eines Job-Tickets. Hier ist u.a. beabsichtigt, dass Betriebe spezielle Vereinbarungen schließen können, die es ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erlauben, den ÖPNV zu besonderen Konditionen zu nutzen.

Anfang der Woche hat Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitaler Infrastruktur (BMVI) die Modellprojekte bekanntgegeben, die im Rahmen der Förderrichtlinie „Modellprojekt zur Stärkung des ÖPNV“ eine Förderung vom Bundesministerium erhalten. Und die Freude war natürlich groß, als der Name Freyung-Grafenau bei der Verkündung fiel. Landrat Gruber sieht in der erfolgreichen Bewerbung die Bestätigung, dass sich der Weg, den der Landkreis seit 2018 gegangen ist, bewährt hat; inklusive der Eigenständigkeit der verschiedenen Verkehrsunternehmen im Linienbündelungs-Konzept. Zudem bedankt sich Landrat Gruber bei Andreas Scheuer und den Verantwortlichen im Bundesverkehrsministerium. „Es ist erfreulich, dass das Ministerium unsere Bemühungen honoriert“, so der Landrat.

Der Flächenlandkreis Freyung-Grafenau befindet sich in illustrer Gesellschaft von Städten wie Hamburg, Hannover, Rostock oder Halle. Im Süddeutschen Bereich erhielt nur noch die Stadt Ingolstadt den Zuschlag. Dies zeige, wie gut vorbereitet die eingereichte Skizze des ÖPNV-Teams gewesen sei, die mit der Unterstüt-zung der TU-Dresden entstand, so Landrat Gruber weiter. Bereits seit mehreren Jahren besteht zwischen dem Landkreis und der TU Dresden eine außerordentlich erfolgreiche Zusammenarbeit, mit dem gemein-samen Ziel sichere, leistungsfähige und nachhaltige Verkehrssysteme zu gestalten.

Die zwölf Modellprojekte wurden aus über 160 Projektskizzen aus dem gesamten Bundesgebiet ausgesucht. Insgesamt stehen für das Modellprojekt bis Ende 2024 250 Millionen Euro bereit. Alle eingereichten Skizzen standen im Wettbewerb zueinander und wurden auf Grundlage der vorab aufgestellten Kriterien bewertet.

Abdeckung steigt von 15 auf 60 Prozent

Auch eine weitere Nachricht der vergangenen Tage bestätige den Weg, den der Landkreis eingeschlagen habe, so Gruber. So hat der Landkreis laut dem aktuellen Ranking von „Allianz pro Schiene“ bei der Abde-ckung des Landkreises mit Nahverkehrsangeboten im Vergleich zur Studie von 2018 einen Sprung von 15,11 auf 60,73 Prozent gemacht. Der Landkreis befindet sich damit nun im Mittelfeld und nicht mehr am Ende des Rankings. Und das obwohl die Studie regelmäßig getaktete Bahnanbindungen sehr hoch gewichtet. Da der Landkreis den öffentlichen Personennahverkehr zum größten Teil mit Bussen bedient, ist also ein Spit-zenplatz aktuell nicht möglich. Und auch die Studie „Zur Ermittlung der Grundlagen einer Integration in einen Verkehrs- und Tarifverbund“, an der sich zusammen mit dem Landkreis Freyung-Grafenau sieben Landkreise und Städte beteiligen, hat den nächsten Schritt gemacht hat und befindet sich in der Ausschrei-bungsphase. Abschließend stellt Landrat Sebastian Gruber fest: „Es bleibt nach wie vor viel zu tun, aber der Landkreis ist auf einem sehr guten Weg.“

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