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Donnerstag, April 25, 2024

„Herzrhythmusstörungen – wenn das Herz aus dem Takt gerät“

Lesestoff

Freyung. Am 28.06.16 fand im Bürgersaal des Rathaus Grafenau ein Vortrag zum Thema „Herzrhythmusstörungen – wenn das Herz aus dem Takt gerät“ statt. Dabei handelte es sich um eine Veranstaltung der Kliniken Am Goldenen Steig gGmbH mit Unterstützung der Deutschen Herzstiftung. Der große Andrang von ca. 60 interessierten Besuchern freute neben dem Veranstalter auch die Referenten CA Dr. Werner Kühnel, CA Peter Bomba und OA Dr. Dejan Vulkajlovic.

Als Fachärzte der Inneren Medizin und Kardiologie leiten die beiden Chefärzte u. a. die Abteilung der konservativen und interventionellen Kardiologie am Krankenhaus Grafenau und verfügen über die Anerkennung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in der speziellen Rhythmologie (aktive Rhythmusimplantate). Dr. Vulkajlovic ergänzt mit seinen Fähigkeiten und durch die Bestätigung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie mit der Zusatzbezeichnung der speziellen Rhythmologie und interventionellen Elektrophysiologie das Team.

Die Referenten teilten den Vortrag in drei Teile auf. Zunächst erklärte CA Dr. Kühnel anhand von sehr anschaulichen Filmsequenzen was einen gesunden Herzrhythmus ausmacht und welche Herzrhythmusstörungen es gibt. Eine geordnete Herzaktion entsteht, wenn Stromstöße von einem zentralen Taktgeber, dem Sinusknoten erzeugt und gesendet werden. Die im Sinusknoten gebildete Erregung wird im Normalfall über Leitsysteme auf stets gleiche Weise über das gesamte Herz verteilt. Es werden die beiden Vorhöfe erregt, der AV-Knoten wird passiert und die Stromstöße werden an die beiden Herzkammern regelmäßig verteilt. Sowohl bei der Erregungsbildung als auch bei der Erregungsausbreitung können Störungen auftreten. Das Herz kann zu schnell oder zu langsam schlagen. Bei einer schnellen Herzrhythmusstörung spricht man von einer Tachykardie. Schlägt das Herz zu langsam handelt es sich um eine Bradykardie. Außerdem kann es zu Herzrhythmusstörungen aus dem Vorhof und aus der Herzkammer kommen.

Diese können anhand von EKG erkannt werden. „Für die Diagnose ist es sehr von Vorteil, wenn ein Patient die Symptome genau beschreiben kann“, so Chefarzt Dr. Kühnel, denn dadurch kann diese meist schnell erstellt werden. Anschließend ging Dr. Dejan Vulkajlovic, der seit März am Krankenhaus Grafenau als Oberarzt in der Kardiologie beschäftigt ist, auf die Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Störungen ein. Er kann bereits auf 17 Jahre Erfahrung in der Therapie von Herzrhythmusstörungen zurückblicken und beherrscht die Technik der Elektrophysiologischen Untersuchung. Diese dient der Analyse von Herzrhythmusstörungen indem spezielle Elektrodenkatheter direkt aus dem Herzen EKG-Ableitungen messen. Bei einer Katheterablation verödet der Arzt schmerzfrei den Bereich des Herzgewebes, von dem die Herzrhythmusstörung ausgeht. „Ich freue mich bereits jetzt darauf, diese Behandlung am Krankenhaus Grafenau ab Herbst durchzuführen“, so der Rhythmologe. Denn dann wird der 2. Herzkathetermessplatz fertiggestellt sein. Mittels EPU (Abkürzung für Elektrophysiologische Untersuchung) werden sehr viele der Herzrhythmusstörungen geheilt. Der Eingriff erfolgt mit schwacher Sedierung und ist meist komplett schmerzfrei. „Wir wollen, dass unsere Patienten rundum versorgt sind, wenn sie das Krankenhaus wieder verlassen“ erklärt Chefarzt Bomba im Anschluss. Es lässt sich anhand der Untersuchungen genau feststellen, ob auch in Zukunft ein unregelmäßiger Herzschlag oder sogar ein plötzlicher Herzstillstand zu erwarten ist. Dann ist es oft sinnvoll, dass ein Defibrillator implantiert wird. Dieser kann mittels gezielter Stromstöße Herzrhythmusstörungen beenden und ist quasi als „Notfallhelfer“ immer mit dabei. Defibrillatoren retten leben. „Das kardiologische Behandlungsangebot mit Qualität, dass Patienten bei uns am Krankenhaus Grafenau bekommen ist abgesehen von herzchirurgischen Eingriffen an Herzklappen mit der der eines Hauses der Maximalversorgung vergleichbar.“ stellt der Chefarzt fest. „Wir brauchen uns hier auf keinen Fall verstecken“.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Besucher den Fachärzten für Innere Medizin und Kardiologie Fragen stellen. Dieses Angebot wurde auch reichlich genutzt. Außerdem konnten sie sich am Stand der deutschen Herzstiftung mit Infomaterial zum Thema Herzrhythmusstörungen eindecken.

 

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