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Freitag, April 19, 2024

Hausärzte beim Impfen einbinden

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MdL Max Gibis informiert sich vor Ort

Spiegelau. Die Hausarztpraxen bei den Corona-Impfungen einzubinden und die vorhandenen Strukturen zu nutzen, um schneller noch mehr Menschen vor der Corona-Ansteckung schützen zu können, diesen Ansatz unterstützt auch der Landtagsabgeordnete Max Gibis. Allerdings, so Gibis, müsste der bürokratische Aufwand beim angedachten Ablauf noch deutlich gesenkt werden – dazu haben sich gleich mehrere Hausärzte an den Abgeordneten aus dem Bayerischen Wald gewandt. Zusammen mit Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth hat sich Max Gibis nun in der Praxis von Dr. Karlheinz Haberer in Spiegelau die Situation schildern lassen.

Wir Hausärzte helfen gerne, und der Ansatz, bei den Corona-Impfungen auf die vorhandenen Strukturen zu setzen, ist absolut sinnvoll. Allerdings muss ein bürokratischer Ablauf gewährleistet sein, der das Ganze noch durchführbar macht.

Dr. Harlheinz Haberer, Spiegelau

Momentan stellt sich die Situation so dar, dass der bürokratische Aufwand beim Impfen in einer Hausarztpraxis genauso gegeben ist, wie in den Impfzentren mit vorheriger Registrierung mit Auskunft zu den Vorerkrankungen und anschließendem Vermerk zur Nachverfolgung, wer welchen Impfstoff erhalten hat. Dr. Haberer führte dem Abgeordneten Gibis sowie Bürgermeister Roth exemplarisch einen Impfablauf vor, mit dem Ergebnis, dass für eine Impfung ein Verwaltungsaufwand zwischen 15 und 20 Minuten in Anspruch genommen wurde. „Im Sinne einer effizienten und flächendeckenden Corona-Impfung sowie auch im Hinblick auf die daraus resultierende Überlastung der Hausärzte erscheint dies ein viel zu großer bürokratischer Aufwand“, konstatiert Gibis. „Hier muss für Entbürokratisierung gesorgt werden.“

„Dieser Aufwand mag bei den Impfzentren sinnvoll sein, ist aber in den Hausarztpraxen völlig überflüssig, da die Patientenakten hier bereits vorliegen“, betonte Dr. Haberer. Er schlägt deshalb vor, hier den Hausarztpraxen das gleiche Vertrauen entgegenzubringen, wie bei allen anderen Impfungen auch. „Bei allen anderen Impfungen muss in der Patientenakte in der Praxissoftware lediglich eine entsprechende Impftaste gedrückt werden. Alle Infos zur Nachverfolgbarkeit sind damit gespeichert. Dies müsste sich bei der Corona-Impfung auch leicht umsetzen lassen.“ Auch die Thematik zur Befragung nach Vorerkrankungen sieht Dr. Haberer gelassen. „Wir kennen unsere Hausarztpatienten. Außerdem sind alle Vorerkrankungen in der Patientenakte vermerkt.“

Der Landtagsabgeordnete pflichte Dr. Karl-Heinz Haberer voll und ganz bei und versprach, sich für bürokratische Erleichterungen einzusetzen. „Die Bereitschaft der Hausärzte, zu helfen, ist da und auch die Ideen, wie der Verwaltungsaufwand verringert werden kann“, sieht Gibis die Politik in der Pflicht, hier zu handeln. Erste Signale aus dem Gesundheitsministerium lassen erkennen, dass die Thematik schon auf der Agenda steht. „Staatsminister Holetschek hat mir mitgeteilt, dass eine Arbeitsgruppe zusammen mit der Kassenärtzlichen Vereinigung ins Leben gerufen wird, um praxistaugliche Lösungen für die Hausarztpraxen zu finden. Dies ist erfreulich, dennoch gilt es nun, sich hier weiterhin mit Nachdruck für eine schnelle Lösung einzusetzen“, so Gibis abschließend.

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