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Donnerstag, April 25, 2024

Erneuter Antrag zur Erweiterung des Gewerbegebietes „SO Praßreut-Winkeltrumm“

Lesestoff

BürgerInnen zeigen sich schockiert

Röhrnbach. Nach heftigem Widerstand sehr vieler GemeindebürgerInnen, des Bund Naturschutzes und der Politik hat das betroffene Logistik-Unternehmen den Antrag zur Erweiterung des Gewerbegebietes „SO Praßreut-Winkeltrumm“ im Oktober des vergangenen Jahres zurückgezogen.

Aufgrund des erneuten Antrags zur Erweiterung des betroffenen Gewerbegebiets meldet sich die Interessengemeinschaft ‚Ja, zur schönen Heimat, Nein zur Erweiterung des Gewerbegebietes‚, vertreten durch Beate Lichtenauer, Paul Czegenyi und Michaela Lorenz, zu Wort:

Es sind keine vier Monate vergangen, und der Gemeinde Röhrnbach liegt ein erneuter Antrag zur Erweiterung des Gewerbegebietes vor. Diese Vorgehensweise finden wir respektlos! Konkret beantragt das Unternehmen die Erweiterung der Betriebsfläche um mehr als 15.000 Quadratmeter. Ebenso die Aufstockung des bestehenden bürogebäudes auf eine Gesamthöhe von 12,5 Meter – vielen Dank an Herr Bürgermeister Leo Meier für die ehrliche Auskunft gegenüber der Interessengemeinschaft.

Interessengemeinschaft ‚Ja, zur schönen Heimat, Nein zur Erweiterung des Gewerbegebietes‘

Die Interessengemeinschaft meint weiter, dass das Thema dasselbe wäre, nur in einer anderen Fassade verpackt. Diesmal soll offensichtlich eine sogenannte „Scheibchentaktik“ angewendet werden,

Wie auch schon bei der Antragstellung 2020 wird die Erweiterungsfläche vom Unternehmen beschönigt. Nach unseren Berechnungen in BayernAtlas ergibt sich eine Erweiterungsfläche von ca. 20.000 Quadratmeter. Für die BürgerInnen steht fest, dass es auch bei dieser Fläche nicht bleiben wird.

Interessengemeinschaft ‚Ja, zur schönen Heimat, Nein zur Erweiterung des Gewerbegebietes‘

An der Sache habe sich somit nichts geändert, stellt sich die Interessengemeinschaft auf den Standpunkt. Der Flächenverbrauch sei erheblich und nicht zu akzeptieren; so würde sich das schöne Landschaftsbild arg verändern. Für den Markt Röhrnbach, so die Interessengemeinschaft, wäre das alles kein gutes Aushängeschild, zumal der Markt öffentlich mit schönen Wander- und Radwegen rund um den Markt Röhrnbach wirbt.

(Foto: Interessengemeinschaft ‚Ja, zur schönen Heimat, Nein zur Erweiterung des Gewerbegebietes‘)

Diesmal versucht das Unternehmen die Gemeinderäte positiv zu stimmen, indem es eine Kostenbeteiligung am Straßenbau verspricht. Für uns kein Argument. Der Großteil der Kosten bleibt wieder an der Gemeinde und somit an den Steuerzahlern hängen. Ganz unabhängig von der Erweiterungsplänen ist die Zufahrtsstraße bereits für die bestehende Betriebsfläche ungeeignet. Die Straßensanierung muss auch für das bisherige Verkehrsaufkommen angestrebt werden. Der lebensgefährliche Schulweg für die Praßreuter Kinder ist nicht hinnehmbar. Diese müssen aktuell und auch nach Bankettsanierung entlang der von vielen Lkws befahrenen Straße zum Bus.

Interessengemeinschaft ‚Ja, zur schönen Heimat, Nein zur Erweiterung des Gewerbegebietes‘

Das derzeit schon sehr hohe Lkw-Verkehrsaufkommen sei jetzt schon ein unzumutbarer Zustand für die AnwohnerInnen der umliegenden Dörfer. Dies zukünftig nochmals zu steigern, wäre katastrophal.

Im August des vergangenen Jahres wurden bereits viele Unterschriften gesammelt und an Bürgermeister Leo Meier übergeben – diese behalten ihre Gültigkeit, so die Interessengemeinschaft und schiebt nach: „Die derzeitige Corona-Situation macht es uns unmöglich, eine öffentliche Demonstration zu starten.“

(Quelle: BayernAtlas)

Die Interessengemeinschaft verweist in diesem Zusammenhang noch auf ein anderes Thema, was den allgemeinen Flächenfraß aufzeigen soll: Erst im Dezember 2020 wurde einige Meter im Norden von Praßreut die Erweiterung des Gewerbegebiets „GE Praßreut“ von der Gemeinde beschlossen. Ursprünglich mit ca. 11.000 Quadratmetern. In der Marktgemeindesitzung im Jahuar 2021, so die Interessengemeinschaft, wurde eine Verkleinnerung um 1/3 der Fläche zugesagt. Offenbar wird nun aber doch auf einer Fläche von insgesamt 10.000 Quadratmetern – laut Aussage von Bürgermeister Leo Meier – erweitert.

Mit der Größe des bestehenden Gewerbegebiets „SO Praßreut-Winkeltrumm“ von 40.000 Quadratmetern ist für uns die rote Linie erreicht! Wir stehen für unsere Heimat ein und kämpfen weiterhin für die Zukunft unserer Kinder!

In diesem Sinne auch der Appell an Röhrnbachs Bürgermeister Leo Meier sowie an die Marktgemeinderätinnen und die Marktgemeinderäte: „Bitte wägen Sie alle Argumente ab und stimmen Sie gegen eine Erweiterung des Gewerbegebiets „SO Praßreut-Winkeltrumm“.

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1 Kommentar

  1. Abgesehen, dass dieser Megaparkplatz nichts am Dorfrand verloren hat, ist meiner Meinung nach überhaupt fraglich, warum eine solche Dienstleistung fernab der Autobahn, mitten im Bayerischen Wald genehmigt wird.

    Jeder, der täglich über die B 12 Richtung oder aus Passau in den Bayerischen Wald fährt, wird sicherlich auf der eh schon absolut überlasteten „Bundesstraße“ oder noch schlechter erschlossenem „Autobahnzubringer“ einem ASB-Transporter „hinterhergekrochen“ sein. Zudem fahren diese Lkw zu 50 Prozent leer herum, nur um Pkw „auf der grünen Wiese“ zwischenzuparken. So was gehört nähe Autobahn, aber nicht 40 km weg davon…

    Zum Einen passt halt die Infrastruktur nicht (erst mal die B 12 ausbauen!!!), zum Anderen passt es auch nicht in eine Zeit, wo es um Feinstaubbelastung und CO2-Ausstoß geht: Deshalb gehört dieser Betrieb einfach nicht aufs Land. Pro 2-3 Pkw, die herumgefahren werden, würden so 80 km Lkw-Fahrten eingespart werden…

    Dass die B 12 mehr eine Land- wie Bundesstraße ist, dürfte jeder, der sie täglich befahren muss, bestätigen; hinter Lkw oder Traktoren herzufahren mit begrenzten Überholmöglichkeiten und durchschnittlich 60 km/h dient sicherlich nicht dazu, dass Leute eben gerade deshalb wegziehen Richtung Stadt (da wo halt die Arbeit ist)…

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