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Freitag, April 19, 2024

Besuch im Biberrevier

Lesestoff

Vertreter der Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten trafen sich zum fachlichen Austausch

Fachleute der beiden Ministerien treffen sich einmal jährlich zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch in Sachen Vertragsnaturschutzprogramm Wald. Dieses Jahr fiel die Wahl auf die ostbayerische Region. Gründe dafür waren die Lage in einem FFH-Gebiet (europäisches Schutzgebiet) und die bestehende gute Zusammenarbeit zwischen Forst- und Naturschutzbehörde. Ausgewählt wurde eine über das Vertragsnaturschutzprogramm geförderte Waldfläche „Biberlebensraum“ am Tyrobach im Landkreis Freyung-Grafenau. Begleitet wurden die Ministerialvertreter von Fachleuten der höheren und unteren Naturschutzbehörden und dem Forstamt.

Beim gemeinsamen Rundgang äußerten sich die Behördenvertreter durchweg positiv über die Entwicklung der Fläche und die Bereitschaft des Waldbesitzers, den Biber in seinem Lebensraum zu akzeptieren.
Neben dem europarechtlichen Schutz ist der Tyrobach aufgrund seines naturnahen Verlaufs auch als Naturdenkmal ausgewiesen. Der Biber bringt sowohl für das Gewässer als auch für die Allgemeinheit viele Vorteile: die Artenvielfalt erhöht sich durch den vermehrten Strukturreichtum, die Rückhaltung des Wassers trägt zum dezentralen Hochwasserschutz bei und die Gewässergüte verbessert sich durch Rückhalt von Sedimenten und Nährstoffen am Biberdamm.

Allerdings gibt es auch Konflikte. Der Biber als Baumeister bedient sich an Pflanzungen oder setzt diese unter Wasser. Zum Ausgleich dieser Beeinträchtigungen kann das Förderpro- gramm eingesetzt werden.
Daher wurde auch über weitere Verbesserungen des Vertragsnaturschutzprogramms Wald diskutiert, damit mehr Waldbesitzer davon profitieren können.
Das Vertragsnaturschutzprogramm Wald wurde 2015 vom Umweltministerium neu aufgelegt. Gefördert werden können u. a. der Erhalt von Biotopbäumen, das Belassen von Totholz sowie der Erhalt von Biberlebensräumen und der Nutzungsverzicht. Bislang wird das neue Programm von den Waldbesitzern gut angenommen. Seit 2015 konnten so rund 30 T€ an Fördermitteln im Landkreis vergeben werden.
Interessierte Waldbesitzer können sich an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Waldkirchen oder die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt wenden.

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