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Samstag, April 20, 2024

„Startchance kita.digital“

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Deggendorf. Kindergärten und digitale Medien – wie passt das denn zusammen? Eltern und Pädagogen lässt das aufhorchen, und viele fragen sich, ob es nicht einfach besser wäre, den Einsatz von Smartphone, Tablet oder Computer auf später zu verschieben.

Medienkompetenz ist jedoch eine zentrale Ressource für die Kleinen. Daher beteiligt sich der Landkreis Deggendorf mit einer Kita-Fachaufsicht an der Weiterbildungskampagne für Kindertageseinrichtungen „Startchance kita.digital“, welche das Staatsinstitut für Frühpädagogik in Kooperation mit dem Zentrum für Medienkompetenz in der Frühpädagogik und dem Institut für Medienpädagogik entwickelt hat und vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales finanziert wird.

Landrat Christian Bernreiter eröffnete die entsprechende Auftaktveranstaltung der Qualifizierungskampagne, an der fünf Kitas aus dem Landkreis teilnehmen: Kindergarten St. Katharina, Metten; Kindergarten St. Maria und Josef, Schöllnach; Kindergarten Bernried; Kindergarten „Herz Maria“, Otzing; Kindergarten Stephansposching – zusätzlich machen noch zwei Einrichtungen aus dem Landkreis Regen mit.

Ein Jahr lang setzen sich die pädagogischen Kräfte der Kitas intensiv mit Medienkompetenz und Digitalisierung auseinander. Der Kampagnenkurs kombiniert Fortbildung, Begleitung in den Einrichtungen, Netzwerkaufbau und Öffentlichkeitsarbeit vor Ort mit Online-Lerneinheiten. Bernreiter betonte, wie wichtig es sei, dass sich Kinder in einer immer komplexer werdenden Medienwelt zurechtfinden könnten. Dabei sei es notwendig, Kinder schon früh und entwicklungsangemessen im Umgang mit digitalen Medien zu begleiten und zu unterstützen. Die teilnehmenden Kitas werden bei der Sicherstellung ihres digitalen Bildungsauftrags unterstützt. Dafür wird das pädagogische Personal in seiner Kompetenz gestärkt, d.h. den Medieneinsatz mit Kindern, unter Einbezug der Eltern professionell gestalten.

Christine Blöchl, Dipl. Sozialpädagogin vom Amt für Jugend und Familie Deggendorf wies darauf hin, dass die digitalen Medien längst Einzug in die Familien und Lebenswelt der Kinder gehalten hätten. Bereits von klein auf sähen die Kinder Erwachsenen zu, wie damit gearbeitet, kommuniziert oder sich anderweitig damit beschäftigt würde. Und Kinder seien sehr neugierig, vor allem auf das, was die Großen tun würden.

Die Sozialpädagogin betonte den großen Einfluss der Vorbildwirkung und die damit verbundene Verantwortung für die Jüngsten der Gesellschaft. Zudem sei es nicht sinnvoll, Kinder von digitalen Medien fernzuhalten, was ohnehin nicht wirklich gelänge. Vielmehr gehe es darum, den richtigen Umgang mit der digitalen Welt zu lernen. Hierbei dürfe es jedoch nicht um ein bloßes Konsumieren von Medien gehen, sondern um einen aktiven und kreativen Umgang damit. Tablet und Co seien in der Kita als Werkzeug zu verstehen, ebenso wie Stift und Schere, etwa um damit Bild- oder Tonaufnahmen zu machen bzw. zu bearbeiten oder sie als Informationsquelle für offene Fragen zu nutzen.

Es sei eine Herausforderung der Zeit, Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit den modernen Medien aufzuzeigen und vorzuleben. Neben den Chancen und Möglichkeiten, welche die Digitalisierung hervorbringe, seien die damit verbundenen Risiken, insbesondere für Kinder, nicht außer Acht zu lassen. Ein von klein auf gelernter und verantwortungsbewusster Umgang und die damit verbundene Medienkompetenz sei der beste Schutz vor Gefahren in einer digitalen Lebenswelt, und es sei eine gemeinsame Aufgabe von Fachkräften aus der Kita und den Eltern, Kinder dabei zu begleiten. „Wir Erwachsene“, so Blöchl, „tragen die Verantwortung für die Kinder, schließlich lassen wir sie auch erst mit Helm und Verkehrserziehung alleine auf die Straßen los.“

Den teilnehmenden Kitas steht ein digitales Coaching durch die Referentin Iris Freshe-Oisch und ein Netzwerk für offene Fragen und fachlichen Austausch zur Verfügung.

Nähere Informationen zur Qualifizierungskampagne sind zu finden unter https://www.kita-digital-bayern.de.

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